Janine di Giovanni

Der Morgen als sie uns holten

Berichte aus Syrien
Cover: Der Morgen als sie uns holten
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016
ISBN 9783103972306
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Janine di Giovanni. Über fünf Jahre dauert bislang der brutale Krieg in Syrien. Wie konnte er zu so einem aussichtslosen Konflikt werden? Warum sind über 4,6 Millionen Menschen auf der Flucht? Janine di Giovanni berichtet aus dem Inneren des Landes: Sie erzählt aus der Perspektive der Menschen dort, u.a. von Nada, einer jungen Sunnitin, die Assads Gefängnisse knapp überlebt hat, und von Hussein, der aktiv im Widerstand war, aber auch von Anhängern des Regimes, die sich Syrien nicht ohne Assad vorstellen können. Und sie zeigt, wie aus friedlichen Protesten 2011 einer der blutigsten Konflikte unserer Zeit wurde. Ein schonungsloser Einblick und ein über die Zeiten gültiges Zeugnis dessen, was Krieg bedeutet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.11.2016

Christiane Müller-Lobeck äußert ihren Respekt für den Mut und die Ausdauer der Kriegsreporterin Janine di Giovanni. Deren Reportagen aus Syrien aus dem Jahr 2012, als Assad die Proteste im Land brutal niederschlug, in Buchform lassen sie die akribische, auf Vertrauen basierende Arbeitsweise der Autorin erkennen, dass sie ihren Texten keine Drastik hinzufügt, aber durchaus Partei ergreift für die zahllosen stummen Opfer des Assad-Regimes, die vergewaltigen Frauen, die Gefolterten, die Demonstranten und Rebellen, die Mütter und Kinder, denen sie begegnet. Was Krieg bedeutet, davon bekommt die Rezensentin beim Lesen eine Ahnung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.11.2016

Rezensentin Susanne Fischer ist tief gerührt von der Menschlichkeit in den Reportagen der Kriegsreporterin Janine di Giovanni. Journalistische Sorgfalt, ohne abgebrüht zu sein, bietet ihr die Autorin, wenn sie aus Aleppo, Damaskus, Homs oder Daraya berichtet. Die Texte erscheinen Fischer zeitlos, auch wenn die meisten auf die Anfänge des Krieges in Syrien zurückgehen. Wie die Autorin Rebellen, Assad-Soldaten, Opfern und Davongekommenen eine Stimme verleiht, indem sie geduldig aufzeichnet und immer wieder an die gleichen Orte zurückkehrt, Folter und Schmerzen dokumentiert und Hoffnung, das hat Fischer beeindruckt. Als Momentaufnahme und Chronik des Leids gemahnt das Buch die Rezensentin an die Sinnlosigkeit des Krieges.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2016

Wolfgang Günter Lerch lobt die Kriegsberichterstatterin Janine di Giovanni für ihren Mut und ihre Entschlossenheit, aus Syrien zu berichten. Dass einige ihrer Reportagen für Newsweek aus dem Jahr 2012 nun auf Deutsch vorliegen, gibt Lerch Gelegenheit, di Giovannis ungeschönten Schilderungen aus Syrien, ihre Dokumentation von Folterberichten und ihre Gespräche mit Soldaten, Rebellen und Zivilisten vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise bei uns als Protest zu lesen gegen die Unfähigkeit der Weltgemeinschaft, den Krieg in Syrien zu stoppen. Zarten Gemütern kann Lerch die Lektüre nicht empfehlen.
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