James Kestrel

Fünf Winter

Thriller
Cover: Fünf Winter
Suhrkamp Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783518473177
Gebunden, 499 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Lux. Dezember 1941: Joe McGrady ist Detective beim Honolulu PD und wird mit der Untersuchung eines Falls beauftragt, der sein Leben für immer verändern wird: dem Mord an einem jungen Mann, dem Neffen des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte, und dessen Freundin, einer jungen Japanerin. McGrady folgt einem Verdächtigen bis nach Hongkong, das gerade von den Japanern eingenommen wird. Er wird als Gefangener nach Japan verschleppt, als potenzieller Spion droht ihm der Tod. Gerettet wird er von dem Diplomaten Takahashi Kansei, der heimlich gegen die offizielle japanische Kriegspolitik arbeitet. Takahashi und seine Tochter Suchi verstecken McGrady bis zur Kapitulation Japans. McGrady kehrt nach Hawaii zurück und beginnt, nach nunmehr fünf Wintern und jetzt als Privatdetektiv, den alten Fall wiederaufzunehmen .

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.06.2023

Ein besonderer Krimi, der so manchen Klischees des Genres zu widerstehen weiß, lobt Rezensentin Sylvia Staude James Kestrels "Fünf Winter", eine Geschichte über einen amerikanischen Detective, der mitten im Zweiten Weltkrieg nach Japan geschickt wird, um dort einen Mord aufzuklären. Joe McGrady, so sein Name, wird verhaftet und im Anschluss mehrere Jahre von einem Diplomaten bei sich versteckt, bis der Krieg vorbei ist und er weiter an der Aufklärung des Mordes arbeiten kann, erklärt Staude. Ihr gefällt, dass McGrady immer Gentleman bleibt und zudem mit durch die Bank weg emanzipierten Frauenfiguren zu tun hat, die nicht nur schmückendes Beiwerk und potentielles Love Interest sind, sondern essentiell zur Geschichte beitragen. Ein feiner, nuancierter Krimi mit Rache- und Thrillerelementen, schließt die Kritikerin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 02.06.2023

Einen "amerikanischen Odysseus" nennt Rezensent Peter Henning Jonathan Moores alias James Kestrels Ermittler Joe McGrady. Seine heldenhafte Irrfahrt, die in diesem Fall eine Suche nach einem politisch motivierten Dreifach-Mörder ist, hat in ihrer langen Geschichte und in ihrer Ausführung als klassische Whodunnit-Detective Story nichts an literarischem Potenzial eingebüßt. Dies beweist Kestrel, der dieses Potenzial voll auszuschöpfen weiß: In einem traditionellen Three-In-One aus Krimi, Love-Story und Kriegsroman erzählt er vor dem Hintergrund des Pazifikkrieges die Geschichte des Hard-Boiled-Detectives Joe McGrady, der einen Mord aufklären soll, in Gefangenschaft gerät, fünf Jahre lang versteckt in Japan lebt, sich dort verliebt, alles verliert, und doch unbeirrbar weiter seiner Aufgabe - seiner Bestimmung nachgeht - der Wahrheitssuche. Eine uralte, bewährte, hier herrlich "wirklichkeitssatt" ausgestaltete Geschichte eben, so der begeisterte Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.04.2023

Bewegte Biografien sind für einen Autoren, der den Verdacht der Langeweile von sich weisen will, heute Pflicht, informiert Kritiker Hannes Hintermeier. Das gelte nicht nur für den unter dem Pseudonym James Kestrel schreibenden Jonathan Moore, der von Restaurantbesitzer bis Rechtsanwalt schon so ziemlich alles gemacht hat, sondern auch für seinen Romanhelden Joe McGrady. Der, so erfahren wir, ist 1941 seit fünf Jahren Polizist auf Hawaii, als ein Weißer und seine japanische Freundin brutal ermordet werden, woraufhin er auf die Spur des Tatverdächtigen angesetzt wird, die ihn während Pearl Habour über Manila und Hongkong nach Tokio führt, wo er vom Onkel der Toten festgesetzt wird, um den Fall zu lösen. Viele Genres und Handlungsstränge kommen in diesem historischen Krimi zusammen, erzählt Hintermeier, und auch wenn die Figuren manchmal etwas blass bleiben, funktioniert das doch überraschend gut, resümiert er.
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