Jagoda Marinic

Russische Bücher

Erzählungen
Cover: Russische Bücher
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783518416969
Gebunden, 131 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

"Jeder neue Verlust wiegt schwerer als der letzte, geht eine Schicht tiefer." Und um Verlust geht es in diesem Buch. Ob es nun eine Frau ist, die, weil ihre erste Liebe wiederkehrt, die Illusion einer glücklichen Ehe aufgeben muß, oder eine andere, die meint, dem Handeln aus dem Weg gehen zu können, indem sie sich einen Schutzschild aus Angst vor den Körper hält, oder ob es Hannah und Jonßäs sind, ein Zwillingspaar aus dem Hinterland Dalmatiens, deren Vater auf einer Bohrinsel verunglückt, noch bevor die beiden ihn wirklich kennengelernt haben. All diese Figuren eint die Suche nach dem wirklichen Leben. Doch erst, als sie vom Suchen ablassen, begegnen sie einander wirklich, "nicht aus Notwehr, nicht als Mittel wider die Verlassenheit, sondern trotz der Verlassenheit".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2005

Sabine Brandt wird nicht warm mit Jagoda Marinic' Erzählungen aus dem ländlichen Dalmatien. An der Sprache liege es nicht, Marinic ist trotz ihres Namens "mit Balkanklang" im baden-württembergischen Waiblingen geboren und zweifelsohne im Deutschen "daheim". Brandts Kritik macht sich an der Isolation der Figuren fest. Man erfahre "weitgehend" nur deren Innenleben, der gesellschaftliche Hintergrund, der so wichtig für ein Verständnis und damit eine Identifikation mit den Figuren sei, bleibe aber aus. "Derart losgelöst" kann das Personal der Geschichten der Rezensentin nichts über sich selbst sagen. Das Buch habe den Leser damit "verfehlt", meint Brandt, um im Pluralis majestatis fortzufahren, "und wir lesen es weniger gerne".
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