Inka Mülder-Bach (Hg.)

Modernität und Trauma

Beiträge zum Zeitenbruch des Ersten Weltkrieges
Cover: Modernität und Trauma
WUV Universitätsverlag, Wien 2000
ISBN 9783851145113
Broschiert, 228 Seiten, 24,54 EUR

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.04.2001

Für Fritz Göttler fügen sich die hier versammelten Aufsätze "zum Gesamttext". Die Erklärungsmodelle und Fallbeispiele, schreibt er, "aus jenen Tagen, da die Welt aufhörte, alles zu sein, was der Fall ist" - und nennt Beiträge zu Jünger und Benjamin, Musil, Wittgenstein und Max Ernst, aber auch zum pragmatischen Kalkül der Versicherungsanstalten, die die Kriegsopfer entschädigen sollen -, entwickeln sich zu einer Zeitdiagnose. In ihr gibt sich dem Rezensenten das Trauma als Metapher der Moderne zu erkennen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2001

Christiane Zintzen begrüßt erfreut die ersten drei Bände der Reihe kulturwissenschaftlicher Schriften des Wiener Universitätsverlags, widmet sich den einzelnen Büchern aber nur kurz.
1.) Rolf Lindner: "Die Stunde der Cultural Studies"
Diese Darstellung der britischen Cultural Studies findet die Rezensentin sehr "erfrischend". Sie lobt sie als "praktikabel Einführung" in die angloamerikanische Kulturwissenschaft, zugleich hebt sie anerkennend hervor, dass der Autor eine "Fülle von Problemstellungen" reflektiert, die nicht zuletzt auch die soziologischen Voraussetzungen für die Vorlieben bestimmter Forschungsrichtungen untersucht.
2.) David Frisby (Hrsg.): "Georg Simmel in Wien"
Auch dieser Sammelband, der in Wien publizierte Aufsätze Georg Simmels präsentiert, erhält die Zustimmung der Rezensentin. Sie findet die Texte alle "lesenswert" und lobt den Band als "umfassendes Porträt" des Berliner Philosophen und Soziologen. Nur erstaunt es sie, dass Simmel in seinen Texten nie auf Wien als Publikationsort eingeht.
3.) Inka Mülder-Bach (Hrsg.): "Modernität und Trauma"
Diesen Sammelband, der psychologische, künstlerische, philosophische und politische Reaktionen auf das Kriegstrauma untersucht, preist die Rezensentin als "denkwürdig". Man findet dort Schriften zu Fragen wie: Waren all die "zitternden, stammelnden" Kriegsheimkehrer wirklich krank oder waren es "Simulanten", die sich eine Rente erschleichen wollten? Ohne im Einzelnen näher auf die Aufsätze einzugehen, verteilt Zintzen Lob an die Autoren: "exzellent" findet sie Eva Horns Aufsatz zum Kriegsroman, "verblüffend" Thomas Machos Text zu Ludwig Wittgensteins Philosophie. Für eine Begründung hatte sie wohl keinen Platz mehr.
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