Huberta von Voss

Arme Kinder, reiches Land

Ein Bericht aus Deutschland
Cover: Arme Kinder, reiches Land
Rowohlt Verlag, Reinbek 2008
ISBN 9783498070649
Gebunden, 224 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Warum wird ein Achtjähriger zum Serieneinbrecher? Warum haut eine Neunjährige von zu Haus ab? Warum geben Kinder auf, bevor ihr Leben richtig begonnen hat? Huberta von Voss hat viele Familien in ganz Deutschland aufgesucht, um zu erfahren, was in Kindern vorgeht, die inmitten von Wohlstand in Armut aufwachsen. Kinderarmut in Deutschland kommt morgens hungrig zur Schule, hat keine Nachhilfelehrer, ist nicht im Sportverein und bleibt beim Klassenausflug zu Hause. Kinderarmut bedeutet, nicht Kind sein zu dürfen, in einem oft von Gewalt gezeichneten Elternhaus aufzuwachsen und zu den fühen Verlierern zu zählen. Kinderarmut macht einsam, chancenlos und ist inzwischen ein Massenphänomen. Huberta von Voss macht die Lage der betroffenen Kinder und Eltern jenseits von Statistiken und Medienereignissen anschaulich, lässt sie von ihren Wünschen und ihrer Wut erzählen, von ihren Träumen und Ängsten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.2008

Geradezu "erschütternd" findet Uta Rasche diesen Band. Dessen Autorin Huberta von Voss hat sich auf die Reise gemacht durch ein Deutschland, das in der bürgerlichen Presse sonst eher nicht so oft vorkommt. Es geht um "Elendsviertel" und um alltägliche Armut. Und vor allem geht es um die Kinder, die in Verhältnissen aufwachsen müssen, die ihnen alles andere als zuträglich sind. Mit Drogen-, Alkohol- und Gewaltproblemen. Mit Eltern, deren Ehen zerstört und zerrüttet sind; Eltern, die nicht die Kraft und das Geld haben, ihren Kindern überhaupt klar zu machen, was es heißt, in Gemeinschaft und in Gesellschaft zu leben. Geschildert werden in erster Linie nicht Einwandererfamilien, sondern, so Rasche, das "deutsche Subproletariat". Dringend empfehlen, lässt sich nach Lektüre der Besprechung sagen, möchte die Rezensentin dies Buch jenen, denen die geschilderten Verhältnisse wenig vertraut sind - und also wohl mehr oder weniger allen Leserinnen und Lesern dieser Rezension, die ganz klein rechts unten auf der letzten Seite der FAZ-Sachbuchbeilage versteckt ist.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2008

In einer Mehrfachbesprechung widmet sich Johan Schloemann Büchern, die im Gewand der Sozialreportage Armut, Chancenlosigkeit und Gewalt zum Thema machen, die ihm aber in ihren Absichten und Wirkung nicht ganz geheuer geheuer sind. Ein Ausnahme bildet Huberta von Voss' Buch "Arme Kinder, reiches Land", für das die Autorin Hilfsprojekt besucht hat, die sich um Kinder kümmern, für die sich sonst niemand interessiert. "Sanft und zuhörend" gehe, die Autorin dabei vor, vielleicht sogar ein wenig "mütterlich" im Ton, doch Schoemann ist dies allemal lieber als der von anderen Publikationen forcierte Panikdiskurs.
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