Hjalmar Söderberg

Verirrungen

Roman
Cover: Verirrungen
Piper Verlag, Münchn 2006
ISBN 9783492049061
Gebunden, 206 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Verena Reichel. "Verirrungen", die Liebesabenteuer des jungen Tomas Weber, ist die leichthändige und doch treffende Geschichte eines Flaneurs und Tagträumers: "Ein junger Herr in dunkelblauem Mantel und roten Handschuhen trat aus einer Boutique auf der Arsenalsgatan." So beginnt Hjalmar Söderberg seinen Roman um den Medizinstudenten Tomas Weber, einen charmanten jungen Mann mit glänzenden Talenten und großer Wirkung auf die jungen Damen. Tomas verliebt sich in Ellen, die ihm eben seine roten Handschuhe verkauft hat. Es ist mehr als eine Laune und ernst genug, um die Liebe zu Märta aufs Spiel zu setzen, die den heißen Sommer mit ihrer Familie in den Schären verbringt und nur zu Mittsommer in die Stadt kommt. Die kühle Eleganz seiner Sprache und die eindrückliche Atmosphäre Stockholms um die Jahrhundertwende machen "Verirrungen" wegen angeblicher Unsittlichkeiten bei seiner Veröffentlichung, die für einen Skandal sorgten, zu einem der am meisten gelesenen Romane der schwedischen Literatur.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.01.2007

Für Rezensentin Kristina Maidt-Zinke stellt dieser Flaneurroman von 1895 immer noch die ultimative Hommage auf die Stadt Stockholm dar. Hjalmar Söderberg verfolge hier über die Spanne eines Sommers die Spuren eines zwanzigjährigen Bonvivants, der neben zwei Liebschaften auch allen anderen Leidenschaften eines Fin-de-Siecle-Flaneurs fröne. Natürlich fehle dem Professorensöhnchen das Geld für einen solchen Lebensstil und es komme zur Katastrophe. En passant, so die Rezensentin, blicke der Autor auch auf die Stockholmer Bourgeoisie, mit "kühler Objektivität" und erhabener Ironie. Hjalmar Söderberg zeige schon in diesem erst jetzt auf Deutsch erschienenen Debütroman ein enormes "Formbewusstsein" für motivische Verknüpfungen und die Choreographie der Personen. Inhaltlich habe er sich von dem damaligen moralischen Naturalismus abzugrenzen versucht mit dem Resultat eines "spielerisch leichten, eleganten Tones". Seinem Verlag habe Söderberg einen "pikanten moralischen" Roman angeboten und genau diese kunstvoll ausbalancierte Mischung, resümiert die Rezensentin, mache auch heute noch den Reiz des Buches aus.
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