Henry Roth

Die Entfesselung

Roman
Cover: Die Entfesselung
Ullstein Verlag, Berlin - München 2000
ISBN 9783898340137
Gebunden, 519 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Ira Stigman, 19-jähriger College-Student, steht an einem Scheideweg: Schwester Minnie verbietet sich seine inzestuösen Übergriffe, die verehrte Edith Welles ist die Geliebte seines besten Freundes Larry und mit James Joyce, Ezra Pound und T.S. Eliot tut sich für den ungebildeten jüdischen Schlemihl literarisches Neuland auf. Henry Roth beleuchtet aus über 60-jährigem Abstand die hintersten Winkel einer Jugend, so ungewöhnlich wie vertraulich, und sucht sich auszusöhnen, mit dem Kind, "das er war".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.02.2001

Heribert Hoven bespricht den dritten Band einer vierbändigen Lebensbeschreibung, die die Studentenjahre des Helden, eines neunzigjährigen jüdischen Schriftstellers, behandeln. Der Autor betone zwar, dass es sich bei diesem Buch keinesfalls um eine Autobiografie handelt, doch erkennt der Rezensent hier ein "Vexierspiel mit der Fiktionalität", gleicht der Held des Romans doch seinem Autor in Geburtsjahr und Ort. Er vergleicht das Werk mit Uwe Johnsons Jahrestagen, weil es ebenfalls ein ganzes Jahrhundert abdeckt und die besondere "Modernität" sieht er in der "Metafiktionalität" mit der Roth operiert, indem er seinen Protagonisten nicht nur erinnern, sondern auch über die Art der Erinnerung reflektieren läßt. Seltsamerweise lässt sich der Rezensent, außer dass er die Leserfreundlichkeit der Typographie lobt, die die Wechsel von Erzählweise und Tempi kenntlich macht, nicht zu einem dezidierten Urteil über das Buch hinreißen, aber er hat auch nichts zu meckern.
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