Hartmut Lück (Hg.), Dieter Senghaas (Hg.)

Vöm hörbaren Frieden

Cover: Vöm hörbaren Frieden
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783518124017
Broschiert, 606 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

"Frieden" ist auch ein Thema der Musik. Es dokumentiert sich in klassischen und zeitgenössischen Kompositionen auf ganz unterschiedliche Weise und reicht von Kriegsdarstellungen in apologetischer bzw. kritischer Absicht bis zu jenen Werken, die das Positive des Friedens klanglich vermitteln wollen. Die musikalische Gestaltung des Friedensthemas ist jedoch ein schwieriges Unterfangen. Der Band zeichnet die entsprechenden Versuche nach, und zwar in ihrer ganzen Vielfalt von hervorragenden Einzelwerken bis zu Komponisten, die ihr gesamtes Lebenswerk dieser Thematik gewidmet haben. Aus musikwissenschaftlicher Perspektive vermitteln die Beiträge allgemeinverständlich diesen ungewöhnlichen, bislang wenig beachteten Zugang zur Friedensproblematik.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.04.2005

Auch aus merkwürdigen Ideen sind schon gute Bücher geworden - hier ist das, bedauert Sebastian Werr, jedoch eher nicht der Fall. Die merkwürdige Idee besteht darin, der Frage nachzugehen, in welcher Weise der Frieden in der Musik hörbar gemacht worden ist bzw. hörbar gemacht werden kann. Eine präzise Antwort scheint man leider nicht zu erhalten, vielmehr konzentrieren sich die meisten der Autoren eher darauf, über "politische Musik" zu schreiben, von Henze bis Nono. Das ist dann immer wieder auch durchaus "lesenswert", räumt der Rezensent ein, das eigentliche Thema, das doch eher nach der Möglichkeit einer musikalischen Friedens-Ästhetik fragte, werde aber verfehlt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.04.2005

Michael Gassmanns Kritik fällt ziemlich vernichtend aus: Die Dicke des vorliegenden Buches, findet er, ist im Großen und Ganzen seiner aufschweifenden Substanz- und methodischen Haltlosigkeit geschuldet. Wie klingt Frieden? Welche musikästhetischen Strategien machen ihn darstellbar? Was ist überhaupt Frieden, was bedeutet er den Komponisten? Die Fragen werden auf 606 Seiten kaum ernsthaft angegangen, befindet Gassmann. Seine Diagnose: Zu viele "Gutwillige", zu wenig wirkliche, systematische Wissenschaft oder originelle Denkansätze. Es genügt eben nicht, schreibt er, Werke zum Thema aufzuzählen oder ins Blaue hinein zu fabulieren. Zwei Beiträge nimmt er aus seinem Urteil aus: Peter Petersens Text über Werner Henzes und Peter Schleunings Beschreibung der "Verwicklungen um die Widmung... die Beethoven seiner 'Eroica' voranstellte". Ansonsten: Weitschweifigkeiten.
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