Hans-Josef Irmen

Joseph Haydn

Leben und Werk
Cover: Joseph Haydn
Böhlau Verlag, Köln 2007
ISBN 9783412200206
Gebunden, 363 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Joseph Haydns Lebenslauf (1732-1809) verlief entlang einer kulturhistorisch faszinierenden Wegstrecke. Als Sohn eines Wagenbauers stammte Haydn aus Handwerker-Verhältnissen, die ihn Zeit seines Lebens nachhaltig geprägt haben. Als er mit acht Jahren nach Wien kam, entwickelte er sich dort in den folgenden zwanzig Jahren vom talentierten Chorknaben zum jungen Sänger, Instrumentalisten und Komponisten. 1761 wurde er Kapellmeister am Hofe der ungarischen Fürsten Eszterhazy, in deren Diensten er 30 Reisen nach London unternahm, wo er große Erfolge als Komponist und Dirigent feiern konnte. Überragende musikalische Bedeutung erlangte Haydn vor allem mit seinen Streichquartetten und Sinfonien. Er entwickelte eine musikalische "lingua franca", die ganz Europa sprechen lernte und die die Basis für das Schaffen Mozarts und Beethovens legte, besonders für deren Sinfonik.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 28.08.2008

Viel Vergnügen und reichlich unerwartete Einblicke hat die Lektüre von Hans-Josef Irmens Hayden-Biografie dem Rezensenten Dieter Hildebrandt bereitet. Keine leichte Aufgabe sei die Aufarbeitung dieser außerordentlichen Vita, doch in diesem Fall durchaus gelungen, befindet er. Zwar verzichte der Musikwissenschaftler und Dirigent Irmen weitestgehend auf Informationen und Anekdoten aus Haydens Privatleben, dafür entwerfe er jedoch ein spektakuläres historisches Panorama, welches der Rezensent gerne mit der Überschrift "Hayden in seiner Zeit" überschrieben hätte. Bestens unterhalten fühlt sich Hildebrandt von der "materialistischen Musikgeschichtsschreibung" des Autors, die ihm zufolge eine lebendige Einführung in das musikfanatische Wien des 18. Jahrhunderts bietet. Erfreut kommentiert er auch die polemischen Seitenhiebe des Professors, dessen Buch sich so gar nicht akademisch lese.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.02.2008

Mächtig hoch gelegt scheint Hans-Jürgen Linke die Messlatte für die Welle der Haydn-Jubiäumjahr-Literatur, die uns nächstes Jahr überrollen wird. Gut so, befindet der Rezensent, voll Respekt gegenüber einem Autor, der sein Material stets "ohne Pathos", dafür kritisch und mit viel Wissen, Empathie, erzählerischer Verve und aktuellem Überblick angeht, wie er uns versichert. Dass Hans-Josef Irmen den Leser nicht nur durch Haydns Leben führt, sondern auch den zeitgenössischen Musikbetrieb charakterisiert und kundig über historische Aufführungspraxis referiert, sorgt laut Linke für "erhebliches Lesevergnügen".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2007

Kein gutes Haar lässt Rezensent Helmut Mauro an dieser Biografie des Komponisten Joseph Haydn, die Hans-Josef Irmen vorgelegt hat. Zwar wirkt das Buch des emeritierten Musikprofessors auf ihn prima facie wie eine "seriöse" wissenschaftliche Arbeit. Aber er hat erhebliche Zweifel daran, nicht nur, weil der Autor nichts Neues über Haydn zu sagen weiß. Das könnte noch angehen. Mauro hält ihm indes vor, auch nicht aus dem Bekannten zu irgendwelchen "neuen Erkenntnissen" zu gelangen. Nicht anfreunden kann sich der Rezensent zudem mit der Perspektive des Autors: statt zu staunen und erklären gehe es diesem nur darum, "kleinlich" und "buchhalterisch" längst bekannte biografische Fakten aufzulisten. Besonders nervt Mauro dabei Irmens Ansatz, das "Geschäftige und Arbeitsame als Wesenszug der Kunst" zu betrachten und die Kunst Haydns aus dem Beruf des Vaters, eines Wagenmachers, abzuleiten. Auch die zahlreichen Tabellen und Verzeichnisse, Listen und Übersichten scheinen Mauro nicht wirklich erhellend.
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