Ha Jin

Verraten

Roman
Cover: Verraten
Arche Verlag, Zürich 2015
ISBN 9783716027257
Gebunden, 400 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Susanne Hornfeck. Überraschend erhält Lilian Shang, in den USA geboren und aufgewachsen, nach dem Tod ihrer Eltern das Tagebuch ihres Vaters. Gary Shang arbeitete mehr als dreißig Jahre lang als Maulwurf bei der CIA und war einer der wichtigsten Spione Chinas - bis er 1980 durch eine Unachtsamkeit aufflog. Lilian ist tief bewegt von den Zeilen ihres Vaters, die ihr den schmerzvollen Preis offenbaren, den er für dieses Doppelleben zahlen musste. Jahrzehnte, nachdem Gary seine Heimat für immer verließ, reist sie auf den Spuren ihres Vaters nach China und begegnet einer zweiten Familie, von der weder sie noch ihre amerikanische Mutter etwas wussten. Lilian ahnt, aus welchem schrecklichen Dilemma ihr Vater sich nicht mehr befreien konnte - und als sie herausfindet, dass auch Gary verraten wurde, setzt sie alles daran, dieses Schicksal einer weiteren Generation zu ersparen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.08.2015

Für Katharina Borchardt hat der neue Roman von Ha Jin ein Spannungsproblem. Die Geschichte des in den USA operierenden chinesischen Spions Gary Shang kann ihr der Autor leider nicht schmackhaft machen, zu vorhersehbar und exemplarisch scheint ihr das Schicksal des Protagonisten angelegt. Ein Thriller ist es für Borchardt schon deshalb nicht, weil der Autor sich mehr für chinesische Geschichte interessiert als für das Seelenleben seiner Figur. Für ein Sachbuch reicht es laut Rezensentin aber auch nicht, dafür bieten Jins Exkurse über den Koreakrieg, Mao, Wanderarbeiter oder das Verhältnis Chinas zur UdSSR zu wenige Informationen, die über längst Bekanntes hinausweisen.
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