Giancarlo De Cataldo, Mimmo Rafele

Zeit der Wut

Roman
Cover: Zeit der Wut
Folio Verlag, Wien 2012
ISBN 9783852565927
Gebunden, 247 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Karin Fleischanderl. Rom: Der Kriminalbeamte Alessio Dantini wird bei einem Treffen mit Aldo Mastino, dem Chef einer Antiterroreinheit, vor den Augen seines Sohnes kaltblütig erschossen. Der mutmaßliche Täter: ein mit Drogen vollgepumpter Linksradikaler. Lupo, Freund des Opfers und hoher Beamter im italienischen Innenministerium, wittert eine Verschwörung zwischen Drogenhändlern, zwielichtigen Geschäftemachern und korrupten Polizisten. Die Spur führt ihn zum "Kommandanten", einem alten Bekannten, der sich auf die dunkle Seite der Macht geschlagen hat. Gemeinsam mit Mastinos Truppe, einer Gang gewalttätiger Polizisten, und seiner Begleiterin Alissa agiert er in der Grauzone des Staates. Marco Ferri, eigentlich ein Schützling Dantinis, dem der Sprung aus dem kriminellen Hooligan-Milieu zur Polizei gelingt, schließt sich Mastinos Leuten an - hier kann er die zügellose Wut, die immer wieder in ihm aufsteigt, ausleben. Doch er zweifelt an der Richtigkeit seines Handelns. Als die Gang das Selbstmordattentat eines islamistischen Fanatikers vortäuschen soll, offenbart sich Ferri den Leuten Lupos. Lupo durchschaut zwar den "Kommandanten", doch wird er sein schmutziges Spiel durchkreuzen können?

Im Perlentaucher: Das ist also Reichtum

Cataldo und Rafele lassen ihren Helden allerdings nicht nur den Kampf gegen Geheimlogen, Drogenmafia und Rechtsradikalismus aufnehmen, Probleme bereiten auch die Fußball-Hooligans von Hellas Verona, Globalisierungsgegner, zweifelhafte Moscheevereine und die perfide Operation Rebuildung des amerikanischen Geheimdiensts NSA. Schneller wechseln die Schlagzeilen nur bei Spiegel Online. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.04.2012

Zufrieden äußert sich Andreas Förster über diesen Roman von Giancarlo de Cataldo und Mimmo Rafele. Er schätzt Cataldo, Richter am italienischen Berufungsgericht, als Autor von Thrillern über ein Italien, in denen Verbrecherbanden, Mafia und Terroristen die Regeln diktieren. Im jüngsten Roman Cataldos, den er zusammen mit dem Drehbuchautor Mimmo Rafele geschrieben hat, tummeln sich nach Angaben Försters jede Menge Kriegsverbrecher vom Balkan, islamistische Gotteskrieger, Killereinheiten der Polizei, Links- und Rechtsextremisten, Freimaurer, der Opus Dei und eine internationale Machtclique, die Konflikte zwischen den Religionen, Völkern, Arm und Reich schürt. Das findet er reichlich dick aufgetragen. Gefallen hat ihm das Buch trotzdem, weil es seine Geschichte atemlos, höchst temporeich und wütend erzählt.