Gerd Lüdemann

Das Jesusbild des Papstes

Über Joseph Ratzingers kühnen Umgang mit den Quellen
Cover: Das Jesusbild des Papstes
zu Klampen Verlag, Springe 2007
ISBN 9783866740105
Kartoniert, 157 Seiten, 9,95 EUR

Klappentext

Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, wird als "Der Intellektuelle auf dem Heiligen Stuhl" verehrt, weil er Glauben und Vernunft nicht als Gegensätze sieht. Wie aber steht es um den Vernunftgebrauch des Heiligen Vaters? Im Frühjahr 2007 veröffentlichte er ein Jesusbuch, das den Jesus der Evangelien als den wirklichen, historischen Jesus darstellt. Er hält die Evangelisten für zuverlässige Zeugen und verwirft den allgemeinen kritischen Konsens, dass zahlreiche Jesusworte und -taten erst später erfunden wurden und dass wir demgemäß nur wenig Sicheres über Jesus wissen. Gerd Lüdemann - selbst Verfasser einer umfassenden Untersuchung aller erhaltenen Jesustraditionen aus den ersten beiden Jahrhunderten - überprüft die Ausführungen Joseph Ratzingers in einer auch für Nicht-Theologen verständlichen Weise. Seine Untersuchungen zum Jesusbild von Joseph Ratzinger erweisen, dass der Papst in seinen Auslegungen biblischer Texte die Vernunft vor den Karren des Glaubens spannt. Auch der Intellektuelle Benedikt XVI., so Lüdemanns Resultat, muss historisch gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse um der Rettung des kirchlichen Dogmas willen verbiegen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2007

In seinem Überblick über Antworten auf das Jesus-Buch von Papst Benedikt respektive Joseph Ratzinger geht Rezensent Helmut Löhr am ausführlichsten auf Gerd Lüdemanns "Das Jesusbild des Papstes" ein. Löhr sieht in dem Autor einen "überzeugenden, nur selten polemischen Anwalt" der historisch-kritischen Exegese, dem er in vielen Punkten seiner Kritik an den päpstlichen Ausführungen zustimmt. Zwar hält der Rezensent die Möglichkeiten, mit historischer Methodik zu den Fakten zu dringen, für wesentlich begrenzter als Lüdemann. Doch gibt er ihm, wie wir seinen gedrängten Ausführungen entnehmen, vor allem darin Recht, dass dies nicht bedeuten kann, dass Kanonik oder Dogmatik die Leerstellen füllen sollten, wie dies offenbar der Papst will. Schließlich attestiert Löhr dem Autor, "weitgehend fair" zu argumentieren, wobei ihm dennoch nicht gewisse Einseitigkeiten und nicht untermauerte Behauptungen aufgefallen sind.
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