Fritz von Herzmanovsky-Orlando

Das Maskenspiel der Genien

Roman
Cover: Das Maskenspiel der Genien
Residenz Verlag, St. Plöten 2010
ISBN 9783701715527
Gebunden, 504 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Klaralinda Ma-Kircher. Fritz von Herzmanovsky-Orlandos Hauptwerk erstmals als Leseausgabe. Durch eine Kastentür gelangt der verwaiste, ledige Cyriak von Pizzicolli, der sein Leben lang nie weit von Graz weggekommen ist, auf Traumpfaden in die Tarockei, "das einzige Nachbarland der Welt", ein magisch bevölkertes Phantasiegebilde eines österreichisch-byzantinischen Utopia, dessen Verfassung auf den Regeln des Tarockspiels gründet. Was ihm dort widerfährt, nachdem er der atemberaubend schönen Cyparis ansichtig wird, und warum er am Ende ein Hirschgeweih auf dem Kopf trägt, kann nur dieses Buch erzählen und niemand anderer als Fritz von Herzmanovsky-Orlando. "Maskenspiel der Genien" ist sein Hauptwerk und zugleich ein Hauptwerk der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts - die phantastische Schwester von Musils "Mann ohne Eigenschaften", eine Alice im Wunderland, die durch Kafkas Schloss stolpert, ein von Einfällen und Witz überquellender, wunderschöner Alptraum!

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.04.2011

Fest entschlossen gibt sich der Schriftsteller Martin Mosebach, eine Lanze für den stets als Geheimtipp gehandelten Außenseiter-Kollegen Fritz von Herzmanovsky-Orlando zu brechen. Dessen zu Lebzeiten unveröffentlichter und zunächst deutlich gekürzt publizierter Großroman "Das Maskenspiel der Genien" liegt nun in einer vollständigen, aber (sehr zum Bedauern Mosebachs) unkommentierten "Volksausgabe" vor. Etwas umwegig nähert sich der Rezensent diesem recht singulären Werk: Indem er nämlich dessen Nähe zur Fantasy-Literatur herausstellt. Ein recht bunter und mit Sicherheit einzigartiger Mix aus entlegenem Wissen und von keinen Hemmungen gebremster Fantasie sei diese Geschichte, die in der Tarockei spielt, einem Land, in dem - wie der Name schon sagt - vieles auf Kartenspiele Bezug hat. Zum Wuchern der Handlung ist damit noch wenig gesagt, und Mosebachs Verweis auf Geistesverwandte wie Laurence Sterne und Jean Paul macht sehr klar, dass es hier nicht um Plot und lineares Erzählen geht, sondern um die Lust an der Abschweifung, am Einfall als solchen, und zwar auf stets auch humoristische Weise. Kurzum: ein manieristisches Werk, aber eines, wie Mosebach versichert, aus der absoluten Meisterkategorie.
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