Friedrich Nietzsche

Handschriften, Erstausgaben und Widmungsexemplare

Die Sammlung Rosenthal-Levy im Nietzsche-Haus in Sils Maria
Cover: Handschriften, Erstausgaben und Widmungsexemplare
Schwabe Verlag, Basel 2009
ISBN 9783796525759
Gebunden, 276 Seiten, 89,60 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Julia Rosenthal, Peter Andre Bloch und David Marc Hoffmann. Mit 230 farbigen Faksimiles, Handschriften und Noten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.03.2010

Hartmut Böhme feiert enthusiastisch den Prachtband mit Faksimiles von Handschriften, Erstausgaben und Widmungsexemplaren Nietzsches aus der bedeutenden Sammlung des Ehepaares Rosenthal-Levy. Dabei räumt der Rezensent gleich ein, dass der "philologische Mehrwert" sich in Grenzen hält, sind die meisten Texte doch bereits anderswo publiziert. Was Böhme hier so bejubelt ist das "geradezu haptische" Erlebnis, das sich von ersten Handschriften des 14-jährigen Schülers Nietzsche bis zum berühmten "Wahnsinnszettel" aus der Irrenanstalt vom 1889 überträgt, wie er preist. Zudem liegt der Wert in seinen Augen auch darin, dass das durch die fälschenden Eingriffe der Schwester Nietzsches in die Texte des Philosophen erschütterte Vertrauen in die philologische Grundlage der Schriften wiederhergestellt wird, weil man nun die Originale mit den Editionen vergleichen kann. Schließlich aber stellt der "bildschöne" Band auch ein Denkmal für die Sammeltätigkeit und die großzügige Schenkung der Sammlung durch die Rosenthal-Levys an das Nietzsche-Haus in Sils Maria dar und bildet so ein Stück jüdischer Rezeptionsgeschichte ab, wie Böhme lobt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.08.2009

Hingerissen zeigt sich Rezensent Ludger Lütkehaus von diesem Band mit Handschriften, Erstausgaben und Widmungsexemplaren Friedrich Nietzsches aus der Sammlung Rosenthal-Levy. Die "so liebevoll wie schön gemachte" Dokumentation der oft ungedruckten, teils unbekannten Kernstücke dieser Sammlung wird den an Autografen interessierten Leser seines Erachtens zusätzlich motivieren, das Nietzsche-Haus in Sils Maria aufzusuchen, in dem sich die Sammlung heute befindet. Neben einem vierhändigen Klavierstück, einer "Monodie a deux. Lob der Barmherzigkeit", den Briefen an Louise Ott, Resa von Schirnhofer und Carl Fuchs hebt Lütkehaus besonders einen Zettel aus der Wahnsinnszeit Nietzsches hervor, für ihn ein "abgründiges, ein tief bewegendes Dokument". Erfreulich findet er auch, dass Maud und Albi Rosenthal-Levys "Betrachtungen über unsere Nietzsche-Sammlung" der Dokumentation vorangestellt sind. Sein Fazit: ein "Prachtband".