Friedhelm Moser

Kleine Philosophie für Nichtphilosophen

Cover: Kleine Philosophie für Nichtphilosophen
C.H. Beck Verlag, München 2000
ISBN 9783406447808
Kartoniert, 219 Seiten, 15,24 EUR

Klappentext

Friedhelm Moser zeichnet ein vergessenes, anderes Bild vom wahren Philosophen. Dieser geht durchs Leben wie jemand, der zum ersten Mal durch eine fremde Metropole flaniert. Vielleicht hat er einen Reiseführer in der Tasche ? die philosophische Literatur ?, aber er schaut nur selten hinein. Denn seine Neugier beschränkt sich nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten, manchmal berührt ihn der Brunnen in einem Hinterhof eben mehr als die gesamte Pinakothek. Dieses Buch ist der charmant-unangestrengte Versuch, neue Sympathien für die philosophische Tradition und mehr Vertrauen in die eigene Lust am Philosophieren zu wecken. Es führt den Leser in 21 kurzen Texten zu den "ewigen" Fragen des philosophischen Nachdenkens über sich und die Welt, verzichtet auf endgültige Antworten ? und kommt bei all dem ganz ohne Fußnoten aus.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2001

Den akademischen Philosophen wird schnell das Grausen packen, wenn er liest, dass Friedhelm Moser hier, wie der freilich recht freundlich gesonnene Rezensent Manfred Geier meint, aus einer umfangreichen "Datenbasis" mit einem "Suchprogramm" und "assoziativer Begabung" 21 kurze Essays zur Philosophie gebastelt hat. Letzte Fragen und argumentative Stringenz sind nicht das, worauf Moser hinaus will, viel mehr interessieren ihn "vagabundierende Gedanken" und die Denker, die er aufruft, passen dazu, meint Geier: von Sokrates bis Rousseau, von Defoe bis Lovecraft und Kafka. Die entscheidende Frage lautet "Wer will ich sein?" - und über den Verfasser erfährt man, dass er seinen Lehrerjob aufgegeben und einen Herzstillstand überlebt hatte. Manfred Geier fügt die traurige Information hinzu, dass Moser 1999 im Alter von 45 Jahren gestorben ist. Das Buch als ganzes, findet der Rezensent, trifft sein Zielpublikum gut: für den Nichtphilosophen ist es "geschmackvoll zubereitet".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.05.2000

Ralf Grötker nimmt in seiner Rezension vier Bücher unter die Lupe, die vor allem den jungen Laien in die Welt der Philosophie einführen wollen.
1) Friedhelm Moser: "Kleine Philosophie für Nichtphilosophen"
Zu diesem Buch hat Grötker rein gar nichts Gutes anzumerken. Er kritisiert das "Episodische", über das der Autor selten hinauskomme und die Unvermitteltheit, mit der die Themen zusammengestellt seien. Der Rezensent ist unangenehm berührt von dem "auftrumpfenden Dilettantismus", und die vielen eingestreuten Anekdoten ärgern ihn vor allem deshalb, weil daraus nur sehr "magere Überlegungen" folgten.
2) Udo Marquardt: "Spaziergänge mit Sokrates"
Auch ein Verriss. Der Autor wolle allenfalls unterhalten, was ihm aber nur bedingt gelinge, stellt Grötker erbost fest. Besonders ärgerlich findet es der Rezensent, dass das Buch weniger Philosophie als biographische Anmerkungen zu großen Philosophen zu bieten habe, und manchmal sieht er sich sogar mit "Quatsch" konfrontiert.
3) Werner Schneiders: "Wieviel Philosophie braucht der Mensch?"
Auch dieses Buch kann Grötker nicht überzeugen. Es sei "etwas beliebig", zu viele Fragen würden zu oberflächlich behandelt. Besonders die häufige "Verkündung von Binsenwahrheiten" erregt seinen Unmut. Zudem enthalte sich der Autor allzu stark "pointierter Ansichten oder Thesen" und nach Stringenz suche man vergebens, so der enttäuschte Rezensent.
4) Fernando Savater: "Die Fragen des Lebens"
Hier endlich entdeckt Grötker "einigermaßen klare und begründete Positionen", und er freut sich an der "kenntnisreichen und stringenten Aufbereitung" der einzelnen Themen. Obwohl ihm das Buch zuweilen etwas zu oberlehrerhaft daher kommt, ist es insgesamt eher von einem "tastenden Ton" geprägt, so der Rezensent anerkennend.