Ellen Feldman

Der Junge, der Anne Frank liebte

Roman
Cover: Der Junge, der Anne Frank liebte
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2005
ISBN 9783421058782
Gebunden, 315 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Mirjam Pressler. Europa 1945. Der junge Peter van Pels hat als einziger seiner Familie den Holocaust überlebt. Er wandert nach Amerika aus, wo er ein neues Leben sucht, frei von seiner jüdischen Herkunft. Er verliebt sich in eine junge behütete Frau, heiratet sie, drei Kinder werden geboren. Die Familie ist glücklich. Doch nachdem er das Tagebuch der Anne Frank auf dem Nachttisch seiner Frau findet, erkennt er schmerzhaft, dass er seiner Vergangenheit nicht entrinnen kann. Denn Peter van Pels war im Amsterdamer Exil Annes Jugendfreund. Ihr hatte er im Februar 1944 anvertraut, sich nach dem Krieg neu erfinden zu wollen. Und hier erzählt Ellen Feldman für ihn die Geschichte, die vielleicht so hätte passieren können.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2006

Ein wenig verärgert zeigt sich Alexandra Kedves von Ellen Feldmans Roman über Anne Franks ersten und letzten Freund Peter van Pels, der 1945 im Lager Mauthausen ermordet wurde. Im vorliegenden Roman jedoch überlebt Peter den Holocaust, geht in die USA, wo er seine jüdische Identität verleugnet und eine Karriere als Bauunternehmer macht - bis ihn die Vergangenheit einholt. Kedves lobt die Autorin als "sorgfältige Journalistin", die sich mit dem "post traumatic stress syndrome" von Holocaust-Opfern befasst hat, stellt sie allerdings als Schriftstellerin in Frage: "Da, wo die Journalistin zur Schriftstellerin werden will, mag man ihr nicht so recht folgen." Feldmans Dialoge erscheinen Kedves "wie aus dem Creative-Writing-Lehrbuch", zahlreiche Szenen erinnern sie an ein Well-made-Play. Überhaupt wirkt der Roman auf Kedves wie das, was man im Fernsehen "Infotainment" nennt. "Und in einem Roman, insbesondere einem Roman über den 'Jungen, der Anne Frank liebte', hat Infotainment nichts zu suchen", urteilt die Rezensentin.
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