Elias Hirschl

Salonfähig

Roman
Cover: Salonfähig
Zsolnay Verlag, Wien 2021
ISBN 9783552072480
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Stundenlang übt er vor dem Spiegel seinen Gang, sein Lächeln, seine Art zu sprechen. Julius Varga, der Parteichef, ist das ganz große Idol des namenlosen Erzählers. "Ich gebe mich für dich auf, Julius. Ich liebe dich." In seiner Abwesenheit gießt er seine Zimmerpflanzen, als ob dies ein Staatsakt wäre. Auf einer unteren Ebene dient der Erzähler der Partei und eifert seinem Vorbild nach. Er ist besessen von Marken und Äußerlichkeiten und der Ästhetik von Terroranschlägen. Das wahnwitzige Porträt der Generation Slim Fit...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.09.2021

Rezensent Paul Jandl ist hin und weg von dieser Politsatire, die den Politikertypus Sebastian Kurz - smart, schwiegersohntauglich, kontrolliert und optimiert für den Machterhalt - für ihn auf den Punkt bringt. Autor Elias Hirschl hat den Bogen jedenfalls raus, wie man Originalzitate gerade nur so weit satirisch abzuwandeln, dass sie immer noch "wie Originale klingen", lobt der Kritiker. Für Jandl, dem es vor der "zähnefletschende Freundlichkeit" der im Buch beschriebenen Partei und ihres Vorbilds sichtlich graut, wird Kurz hier korrekt als "Kunstfigur" beschrieben. Dass Kurz laut Autor nicht das einzige Vorbild für den Protagonisten im Roman ist, glaubt Jandl sofort.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.09.2021

Cathrin Kahlweit erinnert der Held in Elias Hirschls Wiener bissiger Polit- und Gesellschaftssatire ein bisschen an slicke Politkarrieristen wie Philipp Amthor, ein bisschen an Patrick Bateman. Was in der Geschichte um einen Aufsteiger und Speichellecker überdrehte Satire, was der ganz normale Irrsinn der Wirklichkeit ist, vermag Kahlweit kaum zu unterscheiden. So absurd wie bekannt erscheinen ihr die vom Autor erdachten bzw. recherchierten Zutaten seiner Story, wie die übertriebene Technik-Affinintät seiner Figuren, ihr Zynismus, und ihr Wille zum Hype. Genussvoll taucht die Rezensentin ein in das "ÖVP-Biotop". Oder ist es schon der Wahnsinn?
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