Edward Lewis Wallant

Der Pfandleiher

Roman
Cover: Der Pfandleiher
Berlin Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783827011831
Gebunden, 352 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Barbara Schaden. Sol Nazerman ist der Pfandleiher von Spanish Harlem. Sein Laden ist ein Umschlagplatz für verlorene Träume und verpfuschte Leben. Sol ist dem Holocaust entkommen - anders als seine Frau und Kinder. Er musste miterleben, wie sie im Konzentrationslager ermordet wurden. Emotional abgestumpft beobachtet er die Verzweiflung, die ihn umgibt, und führt seine Pfandleihe mit der Härte und Verschlossenheit eines Gangsters. Erst ein dramatischer Einbruch in die Gleichförmigkeit seiner Tage löst seine Erstarrung und lässt ihn vielleicht einen ersten Schritt zurück ins Leben machen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.02.2016

Ulrich Rüdenauer findet das Ende etwas allzu schal, zu versöhnlich. Doch das ist auch schon alles, was er gegen den zweiten Roman des früh verstorbenen amerikanischen Autors Edward Lewis Wallant aus dem Jahr 1961 einzuwenden hat. Dass der Autor heute in einem Atemzug mit Philip Roth und Saul Bellow gennant worden wäre, hätte er nur weiterschreiben dürfen, möchte Rüdenauer gerne glauben. Gespür für Stimmungen und knappe Porträts, Mut zu einem eher abweisenden Portagonisten mit albtraumhafter Vergangenheit und nicht zuletzt dazu, sich derart früh mit dem Holocaust auseinanderzusetzen, kann er dem Autor jedenfalls attestieren. Dass die "düster-nihilistische" Erzählung "hollywoodesk" endet, hält der Rezensent da für verschmerzbar.
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