Dirk Knipphals

Der Wellenreiter

Roman
Cover: Der Wellenreiter
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783737100205
Gebunden, 352 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Soll doch ein Sturm kommen und alles wegfegen, denkt Albert. Er will ausbrechen aus dem bürgerlichen Idyll des Vororts, das hier im hohen Norden so spießig ist wie überall sonst im Deutschland der Siebziger. Anders sein, frei sein, darum geht es, und Albert glaubt, seinen Weg gefunden zu haben: Er entdeckt die Literatur, Kafka, Musil, Frisch, will selbst Schriftsteller werden. Aber dann verliebt er sich in die rebellische Katrin, unsicher, ob er bei ihr als Schöngeist punkten kann; sein bester Freund Martin, der Surfer, scheint bessere Karten zu haben. Noch dazu macht Albert beim Rasenmähen auf dem Nachbargrundstück eine Entdeckung, die ihn ahnen lässt, dass sich auch hinter den Gardinen des Vororts Tragödien abspielen. Literatur und Wirklichkeit berühren und reiben sich auf ungeahnte Weise, und Albert muss sich fragen, ob ihn nicht doch viel mehr mit allen anderen verbindet, als er dachte.
Ein Sittenbild der Siebziger, als neue Freiheiten und Lebensentwürfe erkämpft werden, und eine Hommage an junge Träume und Illusionen, die an der Realität scheitern und dann doch noch triumphieren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.02.2019

Rezensent Kai Spanke applaudiert dem Journalisten Dirk Knipphals. Dem "richtigen" Schreiben fleißig hinterherlaufend, macht der Autor Boden gut, findet er. Etwa, wenn er mit seiner Adoleszenzgeschichte um romantische Gefühle und Gedanken in der norddeutschen Tiefebene Ende der 70er nicht auf das ganz Neue abzielt, sondern Stimmungen und Kolorit einzufangen und ihnen neuen Glanz zu verleihen sucht. Oder wenn er einen Helden entwirft, der dem Leser bekannt vorkommt. Leider kommt dem Autor dabei oft das Klischee dazwischen oder die allzu detailverliebte Beschreibung, und Spanke muss gähnen.
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