Daniel Saladin

Aktion S

Eine Hetzjagd nimmt ihren Lauf
Cover: Aktion S
Rotpunktverlag, Zürich 2014
ISBN 9783858695833
Gebunden, 288 Seiten, 27,50 EUR

Klappentext

Am 7. Juli 2009 frühmorgens klingelt es an der Wohnungstüre von S. Draußen steht die Polizei und begehrt Einlass. Auf dem Hausdurchsuchungsbefehl steht 'Pornografie etc.'. Die Wohnung wird durchwühlt. S. wird abgeführt. Einen konkreten Grund gibt es nicht. Stattdessen der unausgesprochene Verdacht: Das ist einer … S. ist Deutschlehrer an einem Gymnasium in der Stadt Zürich. Er hat mit seinen 14- und 15-jährigen Schülern und Schülerinnen Texte der Weltliteratur gelesen, darunter Frank Wedekinds Frühlings Erwachen. Diese Texte werden nun zum Corpus delicti. Dazu Aktfotografien, die der Lehrer vor Jahren für private Zwecke aus dem Internet heruntergeladen hat. Die Denunziation ist von der Mutter einer Schülerin ausgegangen und eins zu eins als Anklage übernommen worden; die Staatsanwaltschaft hat den inkriminierten Unterricht niemals untersucht, stattdessen den Fall über Jahre verschleppt. S. ist Daniel Saladin, der Autor dieses Buches. Er beschreibt, was ihm widerfahren ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.04.2014

Heribert Prantl lernt mit diesem Buch, was strafrechtliche Hysterie anrichten kann und was geschieht, wenn das Vorgehen gegen (in diesem Fall nur unterstellten) Missbrauch selbst missbräuchlich wird. Dass die Geschichte des Lehrers Daniel Saladin, der wegen Klassenlektüre von Wedekinds "Frühlings Erwachen" suspendiert wurde, erzählt von ihm selbst, nicht objektiv sein kann, ist Prantl klar. Wenn der ehemalige Lehrer seinen eigenen Fall dokumentiert, analysiert, polemisiert und gegen Denunziantentum und Justiz agitiert, tritt dem Rezensenten ein belesener, kritischer Staatsbürger entgegen, einer, der ohne strafrechtlich haltbaren Grund aus der Bahn geworfen wurde.
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