Cilla Naumann

Eriks Zimmer

Roman
Cover: Eriks Zimmer
dtv, München 2003
ISBN 9783423243315
Kartoniert, 280 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Paul Berf. Erik, Mitte Zwanzig, wird festgenommen. Man klagt ihn an, einen entsetzlichen Mord begangen zu haben. Seine Eltern, Sonja und Olof, ein wohlhabendes Paar mittleren Alters, sind zutiefst schockiert. Das alles ist so unfassbar, war Erik, ihr einziges Kind, doch schon als kleiner Junge so liebenswert, unkompliziert und immer gut in der Schule. Und steht er nicht gerade am Beginn einer verheißungsvollen akademischen Karriere? Nein, Erik kann mit alldem nichts zu tun haben, da sind sich Sonja, erfolgreiche Anwältin, und Olof, Kinderarzt in einer Gemeinschaftspraxis, ganz sicher. Doch Tatsache ist, dass Erik schon immer so unauffällig war, dass Olof gar nicht weiß, wer sein Sohn eigentlich ist. Monatelang schon hat er heimlich Eriks Zimmer durchwühlt in der Hoffnung, einen Schlüssel zu den Wünschen, Sehnsüchten und Träumen seines Sohnes zu entdecken. Er hat nichts gefunden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.03.2003

Hier ist zwar ein Mord geschehen, doch deshalb ist Cilla Naumanns Roman "Eriks Zimmer" noch lange kein Kriminalroman, meint der mit "akp" zeichnende Rezensent. Schon allein deswegen nicht, weil der Leser nie erfahre, wer das Mordopfer ist. Es gehe vielmehr um eine Mutter, die erfahre, dass ihr Sohn unter Mordverdacht steht, und um die Auswirkungen dieser Nachricht, die Risse zieht in die "Fassade der Familienidylle", und die hinter dieser Fassade "trostlose Räume" offenbare. Naumanns "psychologisches Gespür und sprachliche Feinfühligkeit", lobt der Rezensent, habe die "geschärfte Wahrnehmung der Figuren" und deren "leise Zweifel an der Normalität" auf beeindruckende Weise eingefangen.

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