Christina Dalcher

Vox

Roman
Cover: Vox
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2018
ISBN 9783103974072
Gebunden, 400 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Marion Balkenhol und Susanne Aeckerle. In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben - das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr. Das ist der Anfang. Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt. Aber das ist nicht das Ende. Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.08.2018

In Christine Dachlers feministischem Roman "Vox" müssen die Mädchen und Frauen in den USA der nahen Zukunft Armbänder tragen, die die Wörter zählen, die sie pro Tag sprechen; übertreten sie die Grenze von 100 Wörtern, warten drakonische Strafen, fasst Rezensentin Anne Haeming zusammen. Obwohl sie die Grundidee spannend findet, kann sich die Rezensentin mit dem Roman nicht anfreunden: Der Rest des Plots verkomme mit einem Weltuntergangsszenario zu einem "Dan-Brown-Lookalike", bemängelt sie. Auch hat Haeming die Prüderie irritiert, die Dalcher ihren weiblichen Figuren andichtet, denn die lässt sich in ihren Augen nicht mit dem feministischen Aufbegehren verknüpfen. Außerdem fehlt der Rezensentin hier ein wenig liebevolle Persiflage, die den Feminismus für sie als wirklich stabil kennzeichnen würde.