Bernard MacLaverty

Schnee in Amsterdam

Roman
Cover: Schnee in Amsterdam
C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406727009
Gebunden, 288 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. Mit einem verlängerten Wochenende in Amsterdam möchten Stella und Gerry ihren Ruhestandsalltag in Glasgow unterbrechen. Die kleine Reise soll die beiden aufmuntern, sie wollen die Stadt erkunden und etwas für ihre Ehe tun. Sie lieben sich noch und ertragen gegenseitig ihre kleinen Fehler - aber in den vier Tagen treten tiefe Risse in ihrer Beziehung zutage. Und es wird klar, dass Stella einen ganz eigenen Plan verfolgt. Dieser Plan hängt mit einem der bezauberndsten Orte in Amsterdam zusammen, dem Beginenhof, und mit einem Gelübde, das Stella einst getan hat. Gerry dagegen, ehemaliger Architekt, hat weitgehend abgeschlossen mit seinem Leben, in dem der Alkohol eine zu große Rolle spielt. Während ihrer Reise drängt allmählich ein Ereignis aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit in Belfast, Nordirland, immer stärker an die Oberfläche, etwas, das ihr ganzes Leben geprägt hat. Am Ende zeigt sich, wie tief der Graben zwischen ihnen wirklich ist.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 06.02.2019

Rezensent Jochen Schimmang ist dem Paar, von dem Bernard MacLaverty in seinem neuen Roman erzählt, gern nach Amsterdam gefolgt. Stella und Gerry sind seit Jahrzehnten verheiratet und haben sich beide in ihre eigenen Lebenswelten geflüchtet. Jetzt versuchen sie, mit einem verlängerten Wochenende ihre Leben neu zu justieren. Schimmang gefällt das erzählerische Netz, das der britische Autor mit zahlreichen Rückblenden und in bemerkenswerter Ökonomie aufspannt. Angeregt erzählt der Rezensent fast das gesamte Buch nach und macht auch nicht vor dem ihn enttäuschenden Ende halt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.10.2018

Friedhelm Rathjen trennt die Stärken von den Schwächen im neuen Roman von Bernard MacLaverty. Die Geschichte einer Ehe auf der Kippe vermag ihm der Autor geschickt im perspektivischen Wechsel zu erzählen, mit Sinn für Details und aparte Spiegelungen. Weniger apart findet Rathjen die realistischen Dialoge, realistisch bis zur Banalität, meint er. Suggestive Strahlkraft gewinnt der Text für ihn vor allem in den kleinen Beschreibungen. Dass der Autor was weiß und was kann, möchte der Rezensent der potenziellen Leserin jedenfalls versichern.