Ben Donald

Deutschland for Beginners

Meine abenteuerliche Reise ins Land von Weltschmerz und Sauerkraut
Cover: Deutschland for Beginners
C. Bertelsmann Verlag, München 2008
ISBN 9783570010372
Gebunden, 380 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Gepflegter Reise-Talk auf einer britischen Dinnerparty: Wer da punkten will, braucht in Zeiten der globalen Travel-Nomaden ein ungewöhnliches Ziel. Ben Donald sorgt mit einem Wort für den Überraschungscoup: Germany, das No-go-Reiseland schlechthin. Ben Donald besichtigt das »Land der Hunnen« vom Badestrand im Norden bis zu den schicken Lederhosen im Süden. Er macht sich mit der deutschen Philosophie des Nacktbadens vertraut, folgt den Spuren der deutschen Romantik durch Heidelberg und lässt sich natürlich zum Weißwurst-Essen auf dem Oktoberfest verführen. Klischees werden bedient oder auch nicht. Nebenbei gibt's ein bisschen Geschichte und Einblicke in den German Way der Lebenskunst.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.12.2008

Das Verfahren, bei der Darstellung kultureller Begegnungen, etwa in Reisebeschreibungen, alle gängigen bestehenden Stereotype der Fremdwahrnehmung zunächst auszureizen, um sie anschließend zu überwinden, findet Jochen Temsch nicht besonders originell. Der britische Reiseautor Ben Donald gebe sich in diesem Sinne "bornierter, als er ist", als er sich, mit allen einschlägigen englischen Deutschland-Klischees im Gepäck, "ins Land von Weltschmerz und Sauerkraut" aufmacht - was den Rezensenten ein wenig an die Figur des "Borat" erinnert. Auch der ("sehr deutsche") Kunstgriff, dem etwas nazifixierten Reisenden einen fiktiven Reisetherapeuten beizugeben, kann Temsch nicht überzeugen. Nichtsdestoweniger bescheinigt er dem Buch, das neben vielem anderen "Schlagworte wie Angst, Romantik, Kindergarten und Gemütlichkeit" auslote, durchaus fundierte Kenntnisse über regionale Besonderheiten auszubreiten und Wesentliches über die Deutschen zu sagen. Temsch kann jedoch dem durch das Spiel mit Klischees angestrebten komischen Effekt wenig abgewinnen. Und so lerne man bei der Lektüre womöglich mehr über die Briten als die Deutschen.
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