Anne Kuhlmeyer

Drift

Roman
Cover: Drift
Argument Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783867542258
Taschenbuch, 320 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Als sie sich ins Auto setzt und losfährt, will Metha Engelhart nur Urlaub in der Sonne machen. Doch der Dauerregen sorgt für Vollsperrung der Autobahn, immer mehr Straßen werden unpassierbar. Die Werra tritt über die Ufer. Das Wasser steigt. Und steigt. In einem alten Haus am Hang treffen Fremde aufeinander, die dem Hochwasser vorerst entronnen sind. Metha hat es mit einem Platten gerade noch bis dorthin geschafft. Albrecht Jackwitz, seines Zeichens Lektor, kommt zu Fuß mit seinem Koffer voller Bücher. Der halbwüchsige Sydney saß in einem Reisebus, als vor ihnen die Straße unterging. Er hat als Einziger den Bus rechtzeitig verlassen. Dann fährt donnernd ein Erdrutsch nieder, und die Fluten steigen noch schneller. Draußen wird es dunkel. Plötzlich taucht der Hausbesitzer auf, ein ruppiger Bauer namens Jan, mit einem Schaf und einer verunglückten jungen Frau im Schlepptau - und nicht gerade glücklich über all die ungebetenen Gäste.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 05.05.2017

Als Krimi möchte Elmar Krekeler Anne Kuhlmeyers Roman "Drift" nun nicht gerade bezeichnen, ein Meisterwerk ist das Buch für den Kritiker aber in jedem Fall. Denn die Geschichte um eine kuriose Gruppe zufällig zusammen gewürfelter Menschen - darunter eine alte Pathologin, die nicht sterben kann und ein Bauer, der in Thüringen Kaffee anbauen will -  die vor einer plötzlich einbrechenden apokalyptischen Regenflut in ein Forsthaus im Hinterland fliehen, ist so reich gefüllt mit literarischen und philosophischen Verweisen, dabei so fremdartig und zugleich so realistisch, dass sich der Rezensent der Sogkraft des Buches nicht entziehen kann. Wie die als Traumatherapeutin arbeitende Autorin hier immer wieder neue Geschichten und Traumwelten ersinnt, dabei ihr "drakonisches Erzählregiment" jedoch stets mit Eleganz führt, hat Krekeler beeindruckt. Darüber hinaus bewundert der Kritiker die Sinnlichkeit dieses Buches, in dem er die "Verwesung der Welt" geradezu riechen kann.