Ann Helen Unger, Walter Unger

Der Yangtze

Chinas Lebensader
Cover: Der Yangtze
Hirmer Verlag, München 2004
ISBN 9783777420257
Gebunden, 320 Seiten, 75,80 EUR

Klappentext

Mit 580 Farbabbildungen. Keine Flusslandschaft ist von Chinas alten Dichtern und Malern häufiger und schwärmerischer besungen und dargestellt worden als die drei Schluchten am Mittellauf des Yangtze. Doch den wirklich schönsten Teil dieses längsten Stroms Asiens kannten sie noch gar nicht: den Oberlauf, der durch ungleich wildere Felsenengen tost. Und erst seit dem Ende des 20. Jahrhunderts weiß man, wo der 6380 Kilometer lange Yangtze seinen Ursprung hat.
Eine Yangtze-Reise ist zugleich eine Reise durch die Geschichte Chinas. Die frühesten Besiedlungen und Kulturen, die Wechsel der Kaiserdynastien, die Gründung der Republik, der Bürgerkrieg zwischen Nationalisten und Kommunisten, Maos Langer Marsch zum Sieg und seine unheilvollen Kampagnen, sie alle begannen oder vollzogen sich in den Städten und Tieflandregionen des Yangtze. Und auch Chinas Weg zur Wirtschaftsgroßmacht spiegelt sich am eindrucksvollsten nahe der Yangtze-Mündung - in der Metropole Shanghai. Ebenfalls am Yangtze wurde unlängst das ehrgeizigste Projekt des neuen China fertiggestellt: der Kraftwerkstaudamm bei Sandoping, der in den drei Schluchten und weiter flußaufwärts einen 640 Kilometer langen Stausee entstehen lässt. Dutzende von Städten, hunderte von Dörfern und ganze Industriereviere werden versinken.
In sechs Fotokapiteln, denen jeweils einführende Texte vorangestellt sind, werden die landschaftlich, kulturell, historisch und wirtschaftlich ganz verschiedenen, aber gleichermaßen faszinierenden Regionen des mächtigen Stromes dargestellt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.10.2004

Einen ebenso prächtigen wie informativen Bildband preist Konrad Franke hier. Das Autorenduo Ann Helen und Walter Unger, beide nach Frankes Informationen mit osteuropäischer Korrespondentenerfahrung, erzählen hier die Geschichte des gewaltigen Yangtse-Flusses und damit eigentlich auch die Geschichte des Landes. In sechs Kapiteln begleiten die beiden den Fluss von seinen Dam-Q-Quellen im tibetischen Hochland bis zu seiner Mündung bei Schanghai, sie erzählen von buddhistischen Klöstern und Nomadenvölkern, von Militärs und Nuklearmüll, Flora und Fauna. Sie diskutieren natürlich auch den umstrittenen Drei-Schluchten-Staudamm und berichten von den über Jahrzehnte verschwiegenen großen Dammbrüchen von Banquio und Shimanta, bei denen wahrscheinlich hunderttausend Menschen ums Leben gekommen sind. Und nebenbei erfährt man auch noch, wie der nahezu überwältigte Rezensent bemerkt, dass rosa Kacheln derzeit der letzte Schrei in chinesischen Wohnzimmern sind.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de
Stichwörter