Anke von Kügelgen (Hg.)
Wissenschaft, Philosophie und Religion
Religionskritische Positionen um 1900
Klaus Schwarz Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783879974801
Paperback, 326 Seiten, 29,80 EUR
ISBN 9783879974801
Paperback, 326 Seiten, 29,80 EUR
Klappentext
Die im Laufe des 19. Jahrhunderts mit technischen Mitteln erreichte Beherrschbarkeit der Natur und die Erweiterung der materiellen Möglichkeiten und der geistigen Horizonte gingen mit einer zunehmenden Loslösung der Wissenschaften von Philosophie und Religion einher. Sie führten auch in nahöstlichen Metropolen zur Neubestimmung dieser drei Wissens- und Glaubensfelder und ihres Verhältnisses zueinander. Der vorliegende Band zeigt auf und erläutert, wie schöpferisch diese Herausforderung der Moderne teils in direkter Auseinandersetzung mit europäischen Philosophen, teils unter Bezug auf muslimische Denker angenommen wurde. Er versammelt erstmals ins Deutsche übertragene religionskritische Positionen arabischer, aserbaidschanischer, iranischer und türkischer Intellektueller säkularistischer, materialistischer und auch reformislamischer Ausrichtungen. Alle Texte sind mit Kommentaren und Annotationen versehen und werden in einem einleitenden Aufsatz in den Gesamtkontext der Debatte um Wissenschaft, Philosophie und Religion von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute gestellt.
Texte von Mīrzā Fath ʿAlī-ye Ākhūndzāde, Mīrzā Āqā Khān-e Kermānī, Ahmed Midhat Efendi und Baha Tevfik
ins Deutsche übersetzt, annotiert und kommentiert von Enur Imeri, Michael Mäder und Mahdi Rezaei-Tazik.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.07.2017
Sonja Hegasy begrüßt den von Anke von Kügelgen herausgegebenen Band. Dass die Emanzipation der Frau ein Anliegen nahöstlicher Philosophie ist, ist nur eine von vielen Erkenntnissen, die Hegasy die Lektüre der von Kügelgen ausgewählten religionskritischen Texte aus der muslimischen Welt beschert. Die Einleitung der Herausgeberin mit Kurzbiografien der Autoren hilft Hegasy weiter, die drei vorgestellten Positionen (Konflikt, Harmonie, Autonomie) zum Einbruch der wissenschaftlichen in die religiöse Welt zu verstehen. Auch der Umfang, in dem europäische Philosophie im arabischen Raum in diesem Zusammenhang im 19. und 20. Jahrhundert rezipiert wurde, lässt die Rezensentin staunen.
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