Andrew Morton

Madonna

Cover: Madonna
Krüger Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783810512819
Gebunden, 430 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Mit 70 Fototafeln. Mortons Biografie über die "Königin der Pop-Musik" basiert nicht nur auf umfangreichen Recherchen, sondern auch auf Interviews mit Personen aus Madonnas engstem Kreis, die erstmals bereit waren, sich in der Öffentlichkeit zu äußern.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.01.2002

Mit seiner Biografie kommt der Verfasser Andrew Morton der Frage nach dem Funktionieren von Madonnas Selbstentwürfen relativ nah, und er ahnt, laut Rezensent Tobias Rapp, dass der Selbstentwurf Madonnas eigentlich die Möglichkeit einer Biografie ausschließt. Damit habe Morton anderen Biografen etwas voraus, weil er sich zumindest die Mühe spare, die echte Madonna zusammenzukonstruieren. Wirklich befriedigende Antworten auf die Frage, warum sich alle Welt für Madonna interessiert, findet er aber in diesem Buch nicht. Schwach und auch etwas unseriös ist Morton nach Rapps Meinung, wenn er über Madonnas Liebesleben berichtet, da "kapriziert (er) sich auf Schmierlappen wie Vanilla Ice oder ihren Leibwächter Jimmy Albright".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2001

Ueli Bernays nimmt zwei nichtautorisierte Madonna-Biografien unter die Lupe, die mehr gemeinsam haben, als dem Rezensenten lieb ist: die eine ist von Randy Taraborrelli, die andere von Andrew Morton.
Bernays beschreibt beide Bücher als ein Kräftemessen zweier Star-Biografen: Der eine (Taraborrelli) hat bereits Michael Jackson und Diana Ross porträtiert, während der andere (Morton) mit Monika Lewinsky und Lady Di aufwarten kann. Taraborrelli will laut Rezensent die "wirkliche Madonna" zeigen, während sich Morton als "Detektiv für Persönlichkeiten" ausgibt. So sehr sie sich auch unterscheiden wollen, der Rezensent hat viele Gemeinsamkeiten zwischen diesen Madonna-Büchern ausgemacht: Beide Autoren hätten zwar versucht, der "Realität hinter der Maske" Madonnas habhaft zu werden - doch beim Herausstellen "menschlicher Schwächen" sind Ästhetik und Image des Popstars weitgehend unbeachtet geblieben, befindet der Rezensent. Auch wichtige Kategorien der Popkultur wie Schein und Geltung haben beide Autoren missachtet, findet der Rezensent. Beide schildern ausgiebig Madonnas "Kampf um Anerkennung" in Hollywood und ergehen sich im "absurden Protokoll" ihrer Liebesgeschichten. Mit vielem, was Madonna tat, habe sie ihren Vater provozieren und beeindrucken wollen, sind sich die Biografen laut Bernays einig. Was hat Madonna inspiriert? Hat sie musikalisches Talent? Hierüber hätte der Rezensent gern gelesen - doch von Musik verstehen beide Biografen wenig, ärgert sich Bernays. Der Rezensent sieht trotz vieler Ähnlichkeiten leichte Vorteile für Morton: Dieser habe bessere Pointen, arbeite wichtige Stationen in der Vita besser heraus als Taraborrelli. Überdies sei er nicht so geschwätzig wie sein Kontrahent.