Alfred Hornung

Al Capone

Der amerikanische Traum und das organisierte Verbrechen
Cover: Al Capone
WBG Theiss, Darmstadt 2021
ISBN 9783806241297
Gebunden, 320 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Treusorgender Familienvater, knallharter Mafia-Boss und Liebling der MassenSchutzgelderpressung, Prostitution, illegales Glücksspiel, organisierte Kriminalität: Al Capone, genannt Scarface, war ein erfolgreicher Geschäftsmann der Chicagoer Unterwelt. Rigoros nutze der mehrfache Mörder die Aufstiegschancen des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Seine kriminelle Karriere begann bereits in seiner Geburtsstadt New York, wo er als Kind europäischer Einwanderer mit Diskriminierung konfrontiert wurde. Doch er forderte für sich einen Anteil am amerikanischen Traum ein - ein Ziel, dass er radikal verfolgte.Alfred Hornung zeichnet in seiner konkurrenzlosen Biografie Al Capones Werdegang nach. Dabei beleuchtet er auch den Mythos, in dem spürbar die Faszination für brutale Gewalt mitschwingt, die Alphonse Gabriel "Al" Capone geschickt hinter Seriosität und Freundlichkeit verbarg.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2022

Rezensent Andreas Rossmann erkennt die vielen Parallelen zwischen Trump und Al Capone in Alfred Hornungs Biografie des berüchtigten Verbrechers. Aber darum geht es dem deutschen Amerikanisten gar nicht im Wesentlichen, auch wenn er die Entsprechungen immer wieder bemüht, fährt der Kritiker fort. Vielmehr analysiert Hornung, weshalb Al Capone auch noch 75 Jahre nach seinem Tod unvergessen ist, so Rossmann. Er liest, wie rassistische Diskriminierung die Kehrseite des amerikanischen Traums hervorbrachte. Anhand chronologisch und sachlich erzählter Lebenstationen folgt er Capone von der Streetgang in Brooklyn über das Bordell- und Glücksspielimperium in Chicago bis in den Knast auf Alcatraz. Eine Analyse der Organisation des Syndikats vermisst der Kritiker allerdings, ein wenig mehr Entzauberung der Legende hätte dem Buch außerdem gut getan, meint er.
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