Alexander Rabinowitch

Die Sowjetmacht

Das Erste Jahr
Cover: Die Sowjetmacht
Mehring Verlag, Essen 2010
ISBN 9783886340903
Kartoniert, 625 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Andrea Rietmann und Peter Sondershausen. Mit 25 Abbildungen. Die Oktoberrevolution 1917 in Russland prägte nicht nur die Geschichte Europas, sondern veränderte die ganze Welt. Das erste Jahr der Herrschaft der Bolschewiki ist Gegenstand der umfangreichen Untersuchung des amerikanischen Historikers Alexander Rabinowitch. Seit 1991 war es Rabinowitch möglich, in den Archiven der Regierung und Kommunistischen Partei in Moskau und danach in Leningrad zu arbeiten. 1993 erhielt er sogar Zugang zu den ehemaligen KGB-Archiven. Detailreich folgt das Buch den Auseinandersetzungen innerhalb der bolschewistischen Partei, schildert Rabinowitch Persönlichkeiten der revolutionären Bewegung, zeigt er die bedrohlichen Hindernisse, die sich dem jungen Regime entgegenstellen.
Gestützt auf sein Studium der Archive lehnt Rabinowitch die Darstellungen der Russischen Revolution ab, die viele Jahrzehnte die Geschichtswissenschaft und die öffentliche Diskussion dominiert haben: Erstens die Schule der stalinistischen Fälschung, die nicht nur in der ehemaligen Sowjetunion verbreitet war, und zweitens die Tendenz, die die Oktoberrevolution als Putsch einer Partei ansah, die über keine Unterstützung in den Massen verfügte und daher mit Terror regierte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.11.2010

Durchwachsen scheint Rezensent Ulrich M. Schmid dieses Buch über das erste Herrschaftsjahr der Bolschewiki, das Alexander Rabinowitch, Emeritus für russische Geschichte an der Indiana University, vorgelegt hat. Er bescheinigt dem Autor in dem präzise recherchierten Werk den Verlauf dieses ersten Jahres akribisch nachzuzeichnen. Zudem findet er darin kaum bekanntes Quellenmaterial sowie seltene Fotos. Allerdings betrachtet er Rabinowitch' Geschichtserzählung durchaus mit Skepsis. Manches findet er zu plakativ. Insbesondere die Darstellung Lenins hält er für "viel zu positiv". Zudem hält er dem Autor vor, nicht zwischen Ideologie und Strategie bei den Bolschewiki zu unterscheiden.