Heute in den Feuilletons

Ich war kurz vorm All

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
01.03.2008. In der Welt bangt Viktor Jerofejew vor den Präsidentschaftswahlen um Russland: Wird Medwedjew der neue Chruschtschow oder der neue Gorbatschow? Die FAZ stellt klar, dass die aufregendste deutsche Literatur derzeit aus Österreich kommt. Die FR bringt ein sehr lesenswertes Spezial zu Türken in Deutschland. Die SZ fürchtet den Spießer in sich selbst. Und in der NZZ erstrahlt Japan unter einem Himmel voller Michelin-Sterne.

Welt, 01.03.2008

Der russische Schriftsteller Viktor Jerofejew will nicht unbedingt wählen gehen und hat im Übrigen keine Ahnung, wer Medwedjew eigentlich ist. "Ob er aus den Tiefen des Systems als neuer Chruschtschow hervorgeht, der bereit ist zum ideologischen Tauwetter, oder als neuer Gorbatschow, der - wie Medwedjew - anfangs ebenfalls keine eigene Mannschaft hatte, kann man heute nicht sagen. Putin ist nicht gestorben wie eine Reihe von überalterten kommunistischen Herrschern. Er befindet sich ganz in der Nähe und hält Medwedjew mit einem Lächeln bei der Hand... Medwedjew bleibt, ob er will oder nicht, die letzte Hoffnung für mich und für jenes Russland, das ich liebe. Wenn er sich als historischer Irrtum erweist, dannn sinkt Russland, so sehr es sich auch bemüht, wie eine Supermacht auszusehen, auf den Grund, wie das Unterseeboot 'Kursk'."

Weiteres: Bei Eckhard Fuhr klingen beim Berliner Auftritt von Schriftsteller Jonathan Littell alle Alarmglocken: "Vorsicht, kalter Kaffee, leeres Stroh und geistesgeschichtliche Binsen". Anlässlich ihres neuen Albums "Baroque" stellt Kai Luehrs-Kaiser die improvisierende Pianistin Gabriela Montero vor. Die Literaturwissenschaftlerin Anna-Dorothea Ludewig betont, dass die im Nationalsozialismus enteigneten Sammler den von ihnen gesammelten Kunstrichtungen oft erst zu ihrer Bedeutung verhalfen.

In der Literarischen Welt breitet Autor Jeffrey Eugenides die Höhepunkte seines letzten Lesejahres aus, das nahezu ausschließlich Liebesgeschichten gewidmet war. Holger Kreitling unterhält sich mit Ken Follett, der eine Fortsetzung zum Bestseller "Die Säulen der Erde" geschrieben hat.Wolfgang Herrndorf imaginiert ein Interview mit dem Beinahe-DDR-Kosmonauten Friedrich Jaschke: "Ich war sehr enttäuscht. Ich war kurz vorm All, und ich hatte mit Abstand die besten Leistungen. Körperlich. Geistig. In allen Bereichehn. Und dann Jähn."

Besprochen werden eine Ausstellung mit Skultpturen von Maurizio Cattelan im Kunsthaus Bregenz.

FR, 01.03.2008

Im FR-Feuilleton gibt es heute ein "Türkei-Spezial". Im Gespräch erklärt Halit Celikbudak, Chefredakteur der Europa-Ausgabe von Hürriyet: "Inzwischen haben wir Leser von der ersten bis zur dritten Einwanderergeneration, Frauen, Männer, Jugendliche; allerdings sprechen sie besser deutsch als türkisch. Daher geben wir freitags die 'Young Hürriyet' als Beilage heraus." Der Schauspieler Özgür Karadeniz, Sohn von Lehrern, stöhnt: "Integrationsfragen beschäftigen mich nicht groß. Aber meine Eltern reden zuhause so viel über Integration, dass es mir zum Hals raushängt." Und die seit fünf Jahren in Frankfurt lebende Künstlerin Özlem Günyol meint: "Ich finde es persönlich sehr wichtig, in einem 'fremden' Land zu sein, um Abstand zu gewinnen. Hier kann ich die Topologie der Kulturen beider Länder sozusagen aus der Vogelperspektive wahrnehmen." Und Necla Kelek warnt: Der türkische Ministerpräsident "Erdogan arbeitet seit der Übernahme der Regierungsverantwortung im Jahr 2003 mit einer Mehrfachstrategie an einer islamischen Republik Türkei."

Weitere Artikel: Harry Nutt hat im Berliner Ensemble den "Schriftstellerdarsteller" Jonathan Littell in einer Diskussion (die eigentlich keine Diskussion war) mit Daniel Cohn-Bendit erlebt und begrüßt auch Hermann Parzinger, den neuen Mann an der Spitze der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Schriftsteller Wladimir Kaminer findet im Interview, dass der Westen mit seinen Berichten über mangelnde Demokratie und Meinungsfreiheit im putinistischen Russland total übertreibt: "Sicher, es steht wenig zur Wahl. Das heißt aber nicht, dass es keine Demokratie ist. Es ist eine andere Form davon." In ihrer Kolumne erläutert Marcia Pally, wie sie ihr Geld anlegt. Besprochen wird Jürgen Goschs Hamburger Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs neuem Stück "Calypso" (Peter Michalzig fand das alles leider nur "grauenvoll alltäglich") und Martin Walsers Roman "Ein liebender Mann" (dazu mehr in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

NZZ, 01.03.2008

Der erste Michelin-Führer für Japan ist herausgekommen und hat alle 150 aufgeführten Restaurants mit Sternen bedacht!. Die Japaner sind aus dem Häuschen, und Irmela Hijiya-Kirschnereit gönnt es ihnen: "Kaum etwas scheint in Japan wichtiger zu sein als die Küche. Sie ist Kommunikationsmittel, Ausdruck kollektiver wie persönlicher Ästhetik, eingebettet in ein komplexes Gesamtsystem von kulturellen Zeichen und Gesten, allgemein anerkannter Kulturträger und zentraler Stifter sozialen Sinns. Klima und Geografie haben dem Land eine Fülle unterschiedlichster Nahrungsmittel, das 'Glück des Meeres und der Berge', wie es auf Japanisch heißt, beschert, die auf raffiniert einfache wie äußerst aufwendige Weise zubereitet sein können."

Weiteres: Aldo Keel berichtet, dass Norwegen sein erstes Opernhaus baut, bisher residierte die 1959 von Kirsten Flagstad gegründete Oper im Osloer Volkstheater: "Schon im 14. Jahrhundert hatte die Pest die Aristokratie dahingerafft." Sieglinde Geisel hat einem sichtlich enttäuschenden Gespräch zwischen Daniel Cohn-Bendit und Jonathan Littell im Berliner Ensemble beigewohnt.

Besprochen werden Jürgen Goschs Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs "Calypso" in Hamburg, Wajdi Mouawads "wuchtiges" Stück "Verbrennungen" am Theater Basel und Bücher, darunter Hiromi Kawakamis Liebesgeschichte "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss".

In der Beilage Literatur und Kunst bietet Susi Koltai einen instruktiven Überblick übers ungarische Kino: "'Neun von zehn ungarischen Filmen sind verlustbringend', sagt der Regisseur György Szomjas, Vorsitzender des ungarischen Filmverbands." Der ungarische Film stecke aber in keiner größeren Krise als in anderen Ländern. Ingrid Baltag blickt auf den blühenden rumänischen Film. Außerdem geht es ums Doping. Martin Seel nähert sich dem Phänomen von der philosophischen Warte: "Eine Freigabe des Dopings würde dazu führen, immer mehr Menschen das Vergnügen an den Inszenierungen des Sports zu verleiden, weil es neben allen moralischen Bedenken zu erheblichen ästhetischen Einbußen käme." Robert Jütte blickt auf die Frühgeschichte des Dopings beim Pferderennen. Und Uwe Justus Wenzel schreibt über Georg Simmel.

SZ, 01.03.2008

Recht begeistert zeigt sich Burkhard Müller von Hubert Manias Biografie des Mathematikers Karl Friedrich Gauß. Das Buch ist nicht nur gut, sondern auch "weit besser", findet er, als Daniel Kehlmanns Bestseller "Die Vermessung der Welt": "Dass Kehlmann eine belgische Botschaft in Madrid zu einer Zeit ansiedelt, als es noch keinen belgischen Staat gab, sieht man dem Romancier nach, und dass er sich Details sexueller Begegnungen ausmalt, von denen die Diskretion des 19. Jahrhunderts selbstredend schweigt, ist ihm zugestanden; dass er aber seinen zweiten Protagonisten Humboldt, der ein Hüne war, zu einem eher zierlichen Mann macht, erscheint schon weniger verzeihlich, das geht ans Mark der Figur, da streift die dichterische Freiheit an die entstellende Schlamperei. Aber nicht nur im umsichtigen Gebrauch der Quellen übertrifft Mania Kehlmann, sondern auch in der Kraft der Imagination. Um sein fast leeres Zentrum, Gauß den Mann und Gauß den Mathematiker, lässt er Teile mit starkem erzählerischem Eigenleben entstehen. "

Weitere Artikel: Lothar Müller hat beim Gespräch im Berliner Ensemble zwischen Jonathan Littell ("Die Wohlgesinnten") und Daniel Cohn-Bendit weniger den Autor als den Historiker und Yale-Absolventen Littell erlebt. Franziska Brüning informiert über ein Protestschreiben französischer Verteidiger des Laizismus, die diesen durch manch emphatisches Bekenntnis Nicolas Sarkozys zum Christentum gefährdet sehen. Ijoma Mangold war beim "Staatsakt" zur "Inthronisierung" Hermann Parzingers auf dem "Preußenthron" - soll heißen: der Ernennung zum neuen Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Anlässlich des Bundesverfassungsgerichts urteils zum Grundrecht auf Computer-Privatheit denkt Andreas Zielcke mit Georg Simmel, Niklas Luhmann und anderen über die Bedeutung von Geheimnissen nach. Christian Welzbacher erinnert an die Entlassung des republikanischen "Reichskunstwarts" Edwin Redslob durch die Nazis vor fünfundsiebzig Jahren. Fritz Göttler gratuliert dem Nouvelle-Vague-Regisseur Jacques Rivette, Gottfried Knapp dem Architekten Kurt Ackermann zum Achtzigsten.

Besprochen werden die Luc-Tuymans-Retrospektive im Münchner Haus der Kunst, Jürgen Goschs Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs neuem Stück "Calypso" (von Anfang an "leck" findet Christine Dössel das Stück, das auch Gosch nicht retten könne) und Germar Grimsens Roman "Hinter Büchern" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Im Aufmacher der SZ am Wochenende feuilletonisiert Michael Jürgs über den Spießer und stellt fest: "Man ist von Spießern nicht nur umgeben, man sieht leider auch täglich beim Blick in den Spiegel einen." Hans Leyendecker erzählt die "Geschichte der Kumpanei mit dem Hinterziehungsland Liechtenstein". Willi Winkler und Michael Seufert erinnern an eine Sternstunde des deutschen Nachkriegsjournalismus: die Entdeckung der Hitler-Tagebücher vor fünfundzwanzig Jahren. Auf der Historienseite geht es um den politisch opportunistischen Raketenbauer Wernher von Braun. Vorabgedruckt aus einem Sammelband wird Kathrin Passigs Lurch-Erzählung "Kiemenquasten". Im Interview spricht Gunter Sachs über "Weiblichkeit", hat aber auch Lebensweisheiten wie diese parat: "Mit Helm Motorrad zu fahren, ist wie der fahle Kuss einer Tante."

Spiegel Online, 01.03.2008

Michael Sontheimer berichtet von den seltsamen Entwicklungen, die die Berliner Ausstellung der dänischen Künstlergruppe Surrend (!) herum genommen hat. Geradezu lehrbuch-mäßig wurde die Galerie Nord geschlossen, nachdem sich Muslime über die Schmähung der Kaaba als "Dummer Stein" empört haben. "Am Dienstag entdeckten zwei junge Musliminnen das Plakat. Sie erklärten Galeriemitarbeitern, dass es ihre Religion beleidige und dass es abgehängt werden sollte. Dann fotografierte sie es mit ihren Handys. Mit diesen digitalen Beweismitteln fiel es ihnen nicht schwer, an der benachbarten Döner-Bude Verstärkung zu mobilisieren. Schließlich forderte eine Handvoll aufgebrachter muslimischer Männer das sofortige Abhängen des Plakats: 'Sonst fliegen Steine!'"
Stichwörter: Kaaba

TAZ, 01.03.2008

Dirk Knipphals, der von den literarischen Qualitäten von "Die Wohlgesinnten" den Vorhaltungen Klaus Theweleits zum Trotz noch immer nicht überzeugt ist, hat beim Gespräch zwischen Jonathan Littell und Daniel Cohn-Bendit dennoch einiges gelernt: "Jonathan Littell sieht den Holocaust eingebunden in einen universalen Gewaltzusammenhang angeht... Und er kommt, wenn es um Erklärungen für Grausamkeiten geht, auf seine eigenen Erfahrungen als Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Afrika zu sprechen: Wenn grausames Verhalten nicht nur möglich, sondern auch alltäglich sei, werde es begangen. Als herausragendes Beispiel einer universalen menschlichen Grausamkeitsmöglichkeit interessiert Littell der Holocaust als etwas, das alle angeht. Aber eben nicht mehr in einem so unmittelbaren Sinn wie bei der vorangegangenen Generation einen selbst."

Weitere Artikel: Ulrich Gutmair hat die wegen Gewaltdrohungen von islamischer Seite vorübergehend geschlossene Berliner Ausstellung des dänischen Künstlerduos Surrend gesehen - und weiß jetzt auch nicht so genau, warum die Kaaba da als "dummer Stein" (hier ein Bild) figuriert. Zora del Buono war in Sils Maria auf den Spuren von Friedrich Nietzsche, Marcel Proust und manch anderem unterwegs. Auf der Meinungsseite kritisiert Daniel Bax die "Verantwortungslosigkeit" türkischer Zeitungen, die "das Gespenst einer rassistischen Attentatserie an die Wand malen".

In der zweiten taz findet es Barbara Dribbusch natürlich sehr schön, dass immer mehr Männer "Elternzeit" nehmen - konstatiert aber, dass das Männerleben an den drei Fronten "Karriere", "Partnerschaft" und "traditionelle Männlichkeit" nicht einfacher geworden ist. Fritz Schäffle war dabei, als der vormalige New-Yorker-Autor Bill Buford und jetzige Koch bzw. Autor des Buchs "Hitze" über das Kochen in Kirchentellinsfurt mit seinem "Bruder im Geiste" Vincent Klink zusammentraf. Katharina Bueß hat einen Volksbühnenabend mit "Studio Braun" (d.i. Jacques Paliminger, Heinz Strunk und Rocko Schamoni) genossen.

Im Dossier des taz mag geht es um zeitgemäße Formen des Umweltbewusstseins. Peter Unfried erklärt, warum er ein "Neuer Öko" und damit glücklich ist. Gina Bucher geht einkaufen. Till Ehrlich befasst sich mit der "Illusion des Echten" auf dem Obst- und Gemüsesektor. Besprochen werden unter anderem Clemens Meyers Erzählungsband "Die Nacht, die Lichter" und Benjamin R. Barbers antikonsumistische Streitschrift "Consumed!" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Und Tom.

FAZ, 01.03.2008

In Bilder und Zeiten beschleicht Felicitas von Lovenberg der Verdacht, "dass die aufregendste, eigensinnigste und vielfältigste deutschsprachige Literatur derzeit aus Österreich kommt": Michael Köhlmeier nennt sie, Arno Geiger, Karl-Markus Gauß, Thomas Glavinic, Robert Menasse und auch Marlene Streeruwitz: "Dass die österreichischen Autoren im langen Schatten der Wiener Gruppe ein ausgeprägtes Form- und Sprachbewusstsein entwickelten, ist oft bemerkt worden. Auch die Lust am Erzählen, die sich erst in den letzten Jahren so richtig Bahn gebrochen haben soll, wurde bereits gefeiert. Dennoch sind es nicht in erster Linie markante thematische oder stilistische Besonderheiten, die sich als 'typisch österreichisch' etikettieren ließen, sondern eher das Gegenteil: eine ausgeprägte Individualität, die sich ebendarin zeigt, wie auf Traditionen geantwortet, mit ihnen gespielt oder mit ihnen gebrochen wird."

Weiteres: Hubert Spiegel hat von Jonathan Littell "kein Wort" über die schroffe Ablehnung gehört, die seine "Wohlgesinnten" unter deutschen Kritikern erfahren hat (und das, obwohl Spiegel nach der Diskussion im Berliner Ensemble mit Littell in Restaurant und Club gehen durfte, wie wir zu erfahren nicht umhin kommen). Von Schriftsteller Viktor Jerofejew ist ein eher inaktueller Artikel über Schröders unkritisches Verhältnis zu Putin zu lesen. Verena Lueken schreibt zu Jacques Rivettes Achzigstem. Hannes Hintermeier erzählt, dass der amerikanische Star-Gourmand Bill Buford in Kirchentellsinfurt gespeist hat. In der Randspalte rauft sich Lorenz Jäger die Haare über einen hanebüchenen Film, der angeblich die wahre Geschchte eines jüdischen Mädchens erzählt, das den Holocaust überlebt hat, weil es von Wölfen großgezogen wurden - kein Wort sei wahr. Jürgen Dollase freut sich über Helmut Thielges Verbesserung der Ente a l?orange. Andreas Rossmann besucht das Regierungsbunker-Museum im Ahrtal. Ingeborg Harms blickt in deutsche Zeitschriften. Zu lesen ist auch ein Vorabdruck aus Andreas Rosenfelders Buch über Computerspiele "Digitale Paradiese".

Auf der Medienseite spottet Michael Hanfeld nach den Kündigungen etlicher Redakteure bei der Berliner Zeitung, dass Chefredakteur Josef Depenbrock sein Blatt bald alleine machen kann.

Besprochen werden Jürgen Goschs Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs "Calypso" (die Gosch zum Bedauern Stadelmaiers fünf zu eins gewonnen hat), David Freemans "Wozzeck"-Inszenierung in Brüssel, ein Konzert des San Francisco Jazz Collektive in Frankfurt, auf der Plattenseite Erikah Badus neues, sehr zorniges Album "New Amerikah" (das Tobias Rapp in einer seiner Besprechung in der taz quasi zum Gegenprogramm der Barack-Obama-Versöhnlichkeit erklärt hatte), Steve Lukathers Soloalbum "Ever Changing Times" und Philippe Jarousskys Kastratenarien und Bücher, darunter Bernhard Schlinks Roman "Das Wochenende" und Charlotte Roches "Feuchtgebiete" (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

In der Frankfurter Anthologie stellt Wulf Segebrecht Walter Helmut Fritz' Gedicht "Also fragen wir beständig" vor:

"Also fragen wir beständig
Bis man uns mit einer Handvoll
Erde endlich stopft die Mäuler -
Aber ist das eine Antwort?..."