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Robert Zoske

Die Weiße Rose

Geschichte, Menschen, Vermächtnis
Cover: Die Weiße Rose
C.H. Beck Verlag, München 2023
ISBN 9783406797453
Broschiert, 128 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Zum 80. Jahrestag der Hinrichtung von Hans und sophie Scholl. Der Widerstandskreis der Weißen Rose prangerte ab dem Sommer 1942 in Flugblättern das NS-Regime an und rief zur Beendigung des Kriegs auf. Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl beim Auslegen des sechsten Flugblatts in der Münchner Universität ertappt. Der Kreis flog auf, niemand überlebte die Unrechtsjustiz. Robert Zoske beschreibt eindringlich und auf der Höhe der aktuellen Forschung, was die Akteure antrieb, aus welchen Quellen sich ihr christliches und humanistisches Denken speiste und warum ihr mutiges Handeln bis heute ein Vermächtnis ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.03.2023

Dass sich der Beck-Verlag in seiner grundlegenden Wissens-Reihe für Robert M. Zoske entschieden hat, wundert den Historiker Hans Günter Hockerts: Der evangelische Theologe habe zwar über Hans und Sophie Scholl geschrieben, sei aber auch für "eigenwillige Deutungen und steile Thesen" bekannt, schreibt Hockerts in seiner Rezension. Angenehm überrascht hat ihn deshalb, dass Zoske Widerstandskämpfern jenseits der Weißen Rose viel Platz einräumt. Auf der Negativseite verbucht er allerdings die Selbstgewissheit des Autors, die zur Folge habe, andere Perspektiven als die eigene zu ignorieren. Das Fazit des Rezensenten: In der als kompakten Darstellung bekannten Reihe würden sich Leser verirren, wenn sie zwischen Zoskes solider Zusammenfassung des Forschungsstands und seinen Interpretationen nicht unterscheiden könnten.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.02.2023

Rezensent Klaus Hillenbrand applaudiert Robert M. Zoske dafür, dass er die Mitglieder der Weißen Rose aus dem Himmel der Verherrlichung zurück auf den Boden holt. Denn auch die begnadeten Widerstandskämpfer, diese "Lichtgestalten", seien eben nur Menschen gewesen, mit einer nicht immer rosigen Vergangenheit, wie Hillenbrand betont: So war etwa Sophie Scholl vor ihrem "relativ späten" Beitritt in die Gruppe noch lange im Bund Deutscher Mädel aktiv, und ihr Bruder Hans Scholl beim Reichsparteitag der NSDAP 1935 noch Fahnenträger, liest Hillenbrand. Dass der Autor also nicht wie sonst oft eine Herzensreinheit dieser Menschen hochhalte, sondern sie vermenschliche, findet der Kritiker vor allem für junge Menschen wichtig, um sich überhaupt an realen Vorbildern orientieren zu können und nicht in Ehrfurcht zu versinken. Gleichzeitig hebt für ihn gerade die Einbettung in die "Vorgeschichte" die große Leistung hervor, dem Nationalsozialismus schließlich doch entgegenzutreten.