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Gary Victor

Die Zauberflöte

Roman
Cover: Die Zauberflöte
Litradukt Literatureditionen, Trier 2021
ISBN 9783940435408
Kartoniert, 178 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Peter Trier. Wie konnte Dieuseul Lapénuri, ein kleiner Beamter ohne besondere Qualifikationen und Fähigkeiten, zum "Minister für moralische und staatsbürgerliche Werte" aufsteigen? Ausschlaggebend ist offensichtlich eine besondere Fähigkeit, die ihn zum Liebling des Präsidenten macht, denn, ohne es zu wissen, kennt er das "Geheimnis des Flötenspielers". Der frischgebackene Minister wird seines Erfolgs jedoch nicht froh, denn der Präsident wird immer fordernder und man hat ihn mit einem äußerst heiklen Dossier betraut, dem ersten schwul-lesbischen Kulturfestival von Port-au-Prince. Die Auseinandersetzungen darum wachsen sich zur Staatsaffäre aus ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.05.2024

Ganz überzeugt ist Rezensent Stephan Speicher nicht von Laurenz Lüttekens Gedanken zu Mozarts "Zauberflöte", einer Oper, deren Libretto im Allgemeinen, prominenten Fürsprechern wie Hegel und Einstein zum Trotz, als gegenüber der Musik minderwertig gilt. Lütteken stellt laut Speicher klar, dass das Libretto in jedem Fall komplett Mozarts eigenen Wünschen entspricht und für ein kundiges Opernpublikum konzipiert war. Die vermeintlichen Ungereimtheiten der Handlung erklärt er sich, legt Speicher dar, damit, dass Mozart bewusst auf Irritation setzte. Die Betonung des Diskontinuierlichen hat, so die zusammengefasste Interpretation, mit der skeptischen Stimmung des späten 18. Jahrhunderts zu tun, eine Zeit, in der aufklärerische Ideale in Frage gestellt werden. Das Problem der Lesart Lüttekens besteht für Speicher darin, dass eine derartige Abwertung des Sinnhaften auch die im Libretto seiner Meinung nach zentrale Rolle der Moral in Zweifel zieht. Der Rezensent führt seine Bedenken abschließend anhand des Endes der Oper aus.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.01.2022

"Bitteres Lachen" schallt dem Rezensenten Benno Schirrmeister aus Gary Victors Romangroteske "Masi" entgegen, das den Rezensenten allerdings noch mehr für den haitianischen Romancier einnimmt als ohnehin schon. Schirrmeister ist ein großer und kenntnisreicher Freund dieses unerschrockenen Autors, der die Verkommenheit der politischen Eliten frontal angehe. Auch wenn Victors Roman vor unbestraftem Verbrechen, freudloser Gewalt und unterwürfigem Sex nur so strotze, rührten diese Exzesse aus einer "exzessiven Wirklichkeit", wie der Rezensent mit Verweis auf die reale Lage im Land versichert, in dem Ermittlungen nach der Ermordung von Präsidenten oder UN-Kommandeuren noch stets ergebnislos versandeten. Diesmal ermittelt der Trinker Dieuswalwe Azémar im Fall eines Politikers, der zur Zielscheibe politischer Rache wird. Denn wie ihm erklärt wird: Dem Präsidenten einen zu blasen, ist kein Problem, macht ja jeder, ihm aber einen Orgasmus zu verschaffen, verstößt gegen die Regeln.
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