Zoran Feric

In der Einsamkeit nahe dem Meer

Roman
Cover: In der Einsamkeit nahe dem Meer
Folio Verlag, Wien - Bozen 2017
ISBN 9783852567198
Gebunden, 200 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Kroatischen von Klaus-Detlef Olof. Obsession, Freud, Jukebox, Tito, Muschis ... ein Roman über die Liebe. Schön ist es, auf dem trockenen Seegras zu liegen, in der Einsamkeit nahe dem Meer. Die Geschichten handeln von der "Welt der Möwen". "Möwen" sind die dalmatinischen Jungs, die sich in den 1970ern und 1980ern als Frauenverführer versuchen. Hier die Jünglinge, die in der Kürze des heißen Sommers viele Eroberungen verzeichnen wollen, dort die liberalen, sonnenhungrigen Touristinnen aus Deutschland, Dänemark oder Holland, die auf der exotisch-kommunistischen Insel Rab nach Abenteuern gieren. Doch stets sind die flüchtigen, von sexuellem Verlangen aufgeheizten Begegnungen getränkt von schwerer Melancholie. Der Roman erzählt von der Verletzlichkeit der menschlichen Seele.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.07.2017

Norbert Mappes-Niediek gefällt der Roman von Zoran Feric, auch wenn das Buch kein wirkliches Ende kennt. Vor allem die Heiterkeit, mit der hier geflirtet und gevögelt wird, scheint Mappes-Niediek neu. Dabei wird durchaus ein ernstes Thema mit verhandelt: das serbisch-kroatische Verhältnis. Doch die Erzählungen um eine Handvoll Freunde, die während der 70er den Kulturaustausch zwischen Jugoslawien und dem Rest der (weiblichen) Welt pflegen, haben dem Rezensenten am meisten zugesagt. Zumal Feric doppelbödig, jugendlich-kraftvoll und ungekünstelt erzählt, wie er findet, und die Übersetzung von Klaus Detlef Olof diesen Ton genau trifft.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.07.2017

In neun Kapiteln, die zum Teil ganz eigenständig sind, begleitet Zoran Ferić eine Gruppe von Menschen, die in den Siebzigern auf der kroatischen Insel Rab umgeben von "Sonne, Freiheit und Testosteron" die sexuelle Revolution begehen, erzählt Rezensent Jörg Plath. Aber "Liebesspiele sind nicht harmlos", weiß der Rezensent, und schnell gesellen sich Scham und Gewalt zur scheinbar zwanglosen Lust. Als Ferić dann seine Figuren noch einmal Jahre später besucht, haben sich deren Triebstrukturen längst andere Wege an die Oberfläche gesucht, so Plath. Auch wenn die Übersetzung nicht immer ganz geglückt ist, ist "In der Einsamkeit nahe dem Meer" dennoch eine lohnende Lektüre, findet der Rezensent.