Zelda Fitzgerald

Himbeeren mit Sahne im Ritz

Erzählungen
Cover: Himbeeren mit Sahne im Ritz
Manesse Verlag, Zürich 2016
ISBN 9783717524007
Gebunden, 224 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Eva Bonné. Mit einem Nachwort von Felicitas von Lovenberg. Im Mittelpunkt stehen bei Zelda Fitzgerald stets Frauen: eigensinnige und eigenständige Heldinnen, sich auf einem Ozeandampfer ebenso zu Hause fühlen wie im Ritz oder auf den Champs-Élysées. Die nach der Theaterprobe lieber noch um die Häuser ziehen, als zu Mann und Kind zu eilen. Die es nach Hollywood schaffen und ihre Filmkarriere für die Liebe ihres Lebens wieder aufgeben. Oder die in einem Provinznest in den Südstaaten von der weiten Welt und ihrem großen Auftritt träumen. Zelda Fitzgerald wirft uns mitten hinein in das glamouröse, schillernde, unstete Bühnenuniversum der Tänzerinnen, Schauspielerinnen und Sängerinnen. Die Lichter des Broadway, Schrankkoffer voller Tüllkleider, Orchideen in onduliertem Haar: In opulenten Details erweckt sie das Jazz Age zum Leben. Ihre hinreißend sinnlichen, atmosphärisch dichten Erzählungen handeln von der hohen Kunst, sich selbst zu inszenieren - und von dem Preis, den man dafür zahlt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.02.2017

Jörg Häntzschel wird ein bisschen kalt beim Lesen der hier versammelten Erzählungen von Zelda Fitzgerald. Der fliederfarbene Einband täuscht also, erklärt er. Dass ihn die Texte um selbstoptimierte Frauen avant la lettre, die in New York oder Hollywood ihren Aufstieg planen und mitunter abstürzen, dennoch begeistern, liegt am Talent der Autorin, das Werden und Vergehen ihrer Heldinnen mit kühler Eleganz zu abzulichten und zu kommentieren, ohne moralisch zu urteilen. Für Häntzschel ein klarer, fast prophetischer Blick auf die Anfänge der Konsum- und Fetisch-Kultur und ihre weitere Entwicklung.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.01.2017

Ganz eindeutig fällt Jörg Plaths Urteil über Zelda Fitzgeralds hier versammelte Erzählungen aus den Jahren 1925 bis 1932 nicht aus. Dem Charme der bildschönen, mondänen, talentierten, aber zu einem traurigen Schicksal verdammten Ritterinnen, die Fitzgerald durch die "spätbürgerlich-dekadenten" Zwanziger schickt, kann sich der Kritiker zwar nicht entziehen. Dass jene Frauen sich trotz aller Opulenz dem gewöhnlichen Glück und Unglück vermögender Männer verschreiben, findet der Rezensent ein bisschen platt. Auch Fitzgeralds Formulierungen erscheinen dem Kritiker nicht immer geschliffen, wenngleich er neben der Übersetzung von Eva Bonne die an Dorothy Parker erinnernden "sarkastischen" Passagen lobt. So tiefsinnig und komplex wie Zelda Fitzgeralds Briefe sind diese Erzählungen allerdings nicht, schließt Plath.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.11.2016

F. Scott und Zelda Fitzgerald, das glamouröse Paar, die "Enfants terribles des Jazz-Zeitalters", haben sich nie wirklich einleben können im Leben, doch nun wird Zelda endlich die Chance geboten, postum doch noch ihren Platz zu finden und zwar unabhängig von ihrem Mann, freut sich Rezensentin Renate Wiggershaus. Alles andere als eine drittklassige Autorin, wie sie ihr Gatte zu nennen pflegte, tritt uns in den zwölf Erzählungen aus den Jahren 1925 bis 1932 entgegen, lesen wir, als eine Autorin, die mit feinen, sinnlichen Naturbeobachtungen, originellen Metaphern und Vergleichen, einer Menge Witz und Beobachtungsgabe ihr großes erzählerisches Talent beweist und somit endlich aus dem übergroßen Schatten ihres Mannes tritt. Natur spielt in ihren Erzählungen eine besonders große Rolle, lernt die berührte Rezensentin, sie scheint es zu sein, in der sowohl die Figuren als auch ihre Autorin Zuflucht, Ruhe und Trost finden.