Zambulat Idiew

Spiele hinter Stacheldraht

Novellen aus Tschetschenien
Cover: Spiele hinter Stacheldraht
Kitab Verlag, Klagenfurt - Wien 2010
ISBN 9789783902589
Kartoniert, 145 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Die Novelle beruht auf einer wahren Begebenheit. Zwei Brüder werden wegen angeblicher Beteiligung an einem Überfall auf einen russischen Kontrollposten verhaftet. Der Vater könnte die Freilassung des einen erwirken, wenn er im Gegenzug den andern dem Kriegsgericht auslieferte. Weder der Vater noch die Brüder können diesen menschliche Kraft übersteigenden Entscheid treffen. Im berüchtigten Filtrationslager von Grosny werden sie Opfer von Zynismus und Gewalt. Die Erzählung Der Gefangene spielt in den tschetschenischen Bergen. Beim Besuch seines zerstörten Heimatdorfes gerät ein junger Bursche unerwartet in die Fänge eines wilden Hundes. Während zwei bangen Tagen misslingt jeder Fluchtversuch.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.09.2010

Sehr eindrucksvoll findet Rezensent Ulrich M. Schmid diese vor dem Hintergrund der Tschetschenienkriege spielenden Novellen von Zambulat Idiew. Nach der Lektüre, so glaubt er, wird einem dieser Konflikt "für immer vor Augen bleiben". Seiner Einschätzung zufolge stehen die Geschichten "in der besten Tradition des kritischen Realismus" und zudem in den Erzähltraditionen des eigentlich verhassten Besatzers Russland, von Tolstoi und Dostojewski. Vorangetrieben werde Handlung aber nicht durch Psychologisierungen, sondern durch den "dramatischen Dialog." Wie ein "Kinozuschauer" fühlt sich der Rezensent angesichts der Nähe, mit der er die "Ohnmacht der Drangsalierten" miterlebt.
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