Xita Rubert

Die Unordentlichen

Roman
Cover: Die Unordentlichen
Berenberg Verlag, Berlin 2024
ISBN 9783949203862
Gebunden, 144 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Friederike von Criegern. Eine junge Frau reist mit ihrem alten Vater zu einer Preisverleihung, bei der das spanische Königpaar dabei sein wird. Preisträger ist Mr. Kopp aus England, reich, exzentrisch, frivoler Studienfreund des Vaters und, wie dieser, ein berühmter Wissenschaftler am Ende seiner Karriere, wo alten Männern dicke Preise winken. Mit dabei seine strenge Frau, Sonya, die junge Frauen für eine beklagenswerte Laune der Natur hält. Und Bertrand. Sohn? Künstler? Total Verrückter, der Grand Hotels und öffentliche Feierstunden zum Schauplatz haarsträubenderAuftritte macht? Abstoßend und faszinierend für Virginia, deren Leben nach dieser Begegnung mit den Spiegelbildern ihrer selbst und ihres alten Vaters, am Ende ihrer Jugend, für immer verändert sein wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.2024

Das Debüt der spanischen Autorin Xita Rubert hat seine Wurzeln in ihrem realen Leben, weiß Rezensent Josef Oehrlein: Ihr Vater war in der Übergangszeit zwischen Francodiktatur und Demokratie ein bedeutender Philosoph und später auch Politiker, dessen Demenzerkrankung zur Folge hatte, dass er langsam aus der intellektuellen Öffentlichkeit verschwinden musste. Zentral ist in ihrem Roman eine Preisverleihung an den Vater: zu diesem Anlass reisen nicht nur die Icherzählerin und ihr Vater in ein Hotel, sondern auch ein befreundeter Historiker mitsamt seiner Familie, so Oehrlein. Deren Sohn ist ein sonderbarer Künstler, der sich daneben benimmt und dessen Verhalten die Autorin intrikat mit dem zunehmend kränker werdenden Vater verknüpft, wie der davon durchaus überzeugte Kritiker feststellt. Trotz einiger nicht nachvollziehbarer übersetzerischer Eingriffe - so wird etwa an einer Stelle das Wort "Jüdin" unerklärlicherweise gestrichen -, ist Oehrlein von den sowohl klug-poetischen als auch humorvollen Schilderungen dieser Geschichte im "Grenzbereich zwischen Genie und Wahnsinn" angetan.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 08.02.2024

Die Ausgangslage dieses ersten Romans der jungen Autorin Xita Rubert ist ja durchaus interessant, findet Rezensentin Lara Sielmann: Die Hauptfigur Virginia reist mit ihren Eltern nach Madrid und lernt dort, anlässlich einer Preisverleihung, Mitglieder der britischen Oberklasse kennen, unter anderem Andrew, einen jungen Mann, der sich als Künstler ausgibt. Schnell zeigt sich, fährt die Rezension fort, dass mit diesem Typen etwas nicht stimmt, und auch seine Mutter spielt eine Rolle in der Geschichte. Rubert möchte laut Sielmann von Gefühlsverwirrungen erzählen, was aber nicht allzu gut gelingt, da zu vieles im Ungefähren bleibt. Auch die sozialen Spannungen, die immer wieder angesprochen werden, sind der Rezensentin zufolge nicht klar genug herausgearbeitet. Was bleibt, ist eine erzählerisch unbefriedigende Fingerübung, so das enttäuschte Fazit.