William Godwin

Die Abenteuer des Caleb Williams

Roman
Cover: Die Abenteuer des Caleb Williams
Steidl Verlag, Göttingen 2023
ISBN 9783969992609
Gebunden, 480 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen und herausgegegeben von Alexander Pechmann. Caleb Williams, ein einfacher Bauernsohn, erhält nach dem Tod seines Vaters die Chance, als Sekretär für den angesehenen Gutsherren Ferdinando Falkland zu arbeiten. Caleb ist außergewöhnlich belesen, feinsinnig und hat eine vielversprechende Zukunft vor sich. Doch seine Wissbegierde führt dazu, dass er eines Tages das Geheimnis seines Herren lüftet. Von nun an ist Caleb seines Lebens nicht mehr sicher. Er wird erbarmungslos gejagt, denn Falkland ist jedes Mittel recht, um ihn zum Schweigen zu bringen. Mit seinem 1794 veröffentlichten Roman über Flucht, Verfolgung und Gefangenschaft hat Godwin ein frühes Meisterwerk der Kriminalliteratur geschaffen. Und gleichzeitig greift er damit hart die Strafgesetzgebung jener Zeit an. Caleb Williams steht exemplarisch für die Opfer eines Systems, in dem "der Mensch zum Zerstörer des Menschen" wird. Seine Zeitgenossen hat dieses eigensinnige Werk zutiefst erschüttert und bis heute hat Godwins Roman über einen zu Unrecht Gepeinigten seine Anziehungskraft nicht verloren.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 03.04.2024

Rezensent Peter Urban-Halle kann die jüngst im Steidl Verlag herausgebrachte Neuübersetzung des sozialkritisch inspirierten Romans "Die Abenteuer des Caleb Williams" von William Godwin, ursprünglich 1794 erschienen, sehr empfehlen. Dem Frühromantiker und Sozialphilosophen ging es, weiß der Rezensent, um eine Illustration seiner politischen Ansichten, aber auch darum, einen gelungenen Abenteuerroman zu schreiben. Beides ist ihm geglückt: Die dreiteilige Geschichte des begabten Bauernsohns Caleb Williams, der den Mord seines landadeligen Arbeitgebers Falkland an dessen Nachbarn aufdeckt und daraufhin von dessen Schergen auf einer langen Flucht verfolgt wird, funktioniert dem Rezensenten zufolge sowohl als eindringlicher Protest gegen soziale Ungerechtigkeit wie auch als spannende, gekonnt konstruierte Erzählung. Die hervorragende, von Alexander Pechmann besorgte Übersetzung, die bereits 2006 im Kleinverlag Achilla Presse erschienen ist und für Steidl überarbeitet wurde, meistert nach Ansicht Urban-Halles den Wortreichtum des Original und tut ihr Übriges, um Godwins Abenteuergeschichte zu einer lohnenden Lektüre zu machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.03.2024

Als einen wiederzuentdeckenden Klassiker preist Rezensent Tobias Döring William Godwins ursprünglich 1794 erschienenen Roman an, der nun in einer überarbeiteten, starken Übersetzung Alexander Pechmanns erscheint. Erzählt wird die Lebensgeschichte der Titelfigur, die gleichzeitig eine Anklage des britischen Justizsystems und der unmenschlichen Behandlung von Gefangenen ist. Hinter Gittern landet dieser aus wenig privilegierten Verhältnissen stammende Caleb Williams schuldlos, so Döring. Zum zentralen Widersacher wird Falkland, ein Gutsherr, der des Mordes verdächtig wird, aber vor Gericht davonkommt und später Caleb Williams jagt, wodurch sich ein spannendes psychologisches Duell entfaltet, das dem Rezensent zufolge auch heute nichts von seiner Wucht eingebüßt hat.
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