Werner Weidenfeld (Hg.)

Nizza in der Analyse

Strategien für Europa
Cover: Nizza in der Analyse
Bertelsmann Stiftung Verlag, Gütersloh 2001
ISBN 9783892045694
Kartoniert, 352 Seiten, 15,34 EUR

Klappentext

Der Vertrag von Nizza soll die Europäische Union institutionell auf die größte Erweiterung ihrer Geschichte vorbereiten. Dieser Band behandelt die Frage, ob die beschlossenen Reformen dafür tatsächlich die Voraussetzungen geschaffen haben: Wird die Union künftigen Herausforderungen gewachsen sein? In der Form der Vorgängerbände "Maastricht in der Analyse" und "Amsterdam in der Analyse" werden die Ergebnisse des Gipfels von Nizza einer kritischen Überprüfung unterzogen, um Fortschritte und Defizite auf dem Weg der europäischen Integration aufzuzeigen. Die Beiträge analysieren die Ereignisse rund um Nizza aus verschiedenen Perspektiven, von den Mängeln im Detail bis zu den großen integrationspolitischen Linien. Vervollständigt wird der Band durch eine CD-ROM, die eine Zusammenstellung aller für die Regierungskonferenz relevanten Dokumente enthält.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.10.2001

Stefan Ulrich begrüßt diesen Sammelband mit Aufsätzen zum Vertrag der Europäischen Union, der im Dezember 2000 in Nizza geschlossen wurde. Er bezeichnet die Autoren als "eines der erfahrensten EU-Expertenteams" und stellt anerkennend fest, dass sie sich redlich bemühen, Licht auf den "Nebel von Nizza" zu werfen. Dabei findet er die Bilanz, die von diesem Gipfeltreffen gezogen wird, fast ein bisschen zu "nachsichtig", aber immerhin lobt er die Erkenntnisse des Buches als "fundiert" und "erfrischend schonungslos". Besonders den Beitrag von Claus Giering preist er für seine "realistische Einschätzung" und lobt dabei nachdrücklich, dass er auch noch gut lesbar geschrieben ist. Überhaupt findet der Rezensent, dass das Buch einen "guten Überblick" über die EU-Vereinbarungen bietet, was angesichts des "komplexen Themas" seine uneingeschränkte Bewunderung verdient.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.08.2001

Das Buch hat eine ganz "große Schwäche", findet der Rezensent mit dem Kürzel "rg". Denn nach seiner Diagnose werden keine Antworten auf die Frage gegeben, was es für die EU-Erweiterung bedeutet, dass die Iren bei einer Volksabstimmung am 7. Juni des Jahres den Vertrag von Nizza abgelehnt haben. Der Rezensent vermutet, dass Herausgeber und Verlag wohl davon ausgegangen sind, es werde keine Probleme bei der Ratifizierung des Vertrags geben, so dass man das Buch "fast gleichzeitig mit dem Urnengang auf der Grünen Insel auf den Markt" brachte. Doch das Votum der Iren hat dürfte nach "rg" doch einige Probleme nach sich ziehen. Dennoch findet der Rezensent zahlreiche Beiträge des Bandes durchaus "lesenswert". So werde beispielsweise der "eigentliche Vertragstext durchleuchtet", gezeigt, was der Vertrag aus Sicht der Beitrittskandidaten bedeutet und der "integrationspolitische Zusammenhang" erhellt. Wichtig scheint dem Rezensenten darüber hinaus, dass in den meisten Beiträgen auch klargestellt wird, dass der Vertrag von Nizza weitaus weniger zukunftsweisend ist als die "Einheitliche Europäische Akte" oder die Verträge von Maastricht und Amsterdam.
Stichwörter