Waltraud Posch

Projekt Körper

Wie der Kult um die Schönheit unser Leben prägt.
Cover: Projekt Körper
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783593389127
Kartoniert, 261 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Der moderne Mensch gestaltet nicht nur sein Leben, er gestaltet auch seinen Körper. Noch nie hatte die Perfektion des äußeren Erscheinungsbildes einen derartigen Stellenwert wie in der Gegenwart. Der Körper ist zu einem Projekt geworden und zu einer Baustelle der Selbstoptimierung. In diesem Wunsch nach Optimierung spielt die Suche nach Individualität und Freiheit eine große Rolle. Es geht um die Abgrenzung von anderen, gleichzeitig aber auch darum, nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen. Für die Arbeit am eigenen Körper stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Der moderne Mensch kann seinen Körper selbst gestalten. Das heißt aber auch: Er ist selbst dafür verantwortlich und wird dafür verantwortlich gemacht, wie er aussieht. So steht der Einzelne unter dem Druck zur Schönheit, dem er sich nur scheinbar freiwillig unterwirft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.06.2009

Instruktiv findet Petra Gehring dieses Buch über den "Kult um die Schönheit", das die Soziologin Waltraud Posch vorgelegt hat. Sie schätzt die sachliche Herangehensweise der Autorin, die die bestehende Literatur zum Thema ausgewertet hat. Poschs Ergebnis fällt nach Ansicht von Gehring recht differenziert aus. Die Gestaltung des eigenen Körpers durch Diäten, Anti-Aging-Produkte, Kosmetik, Fitness und Chirurgie diene einerseits der Arbeit an der eigenen Identität, unterstehe anderseits Körpernormen, die aber teilsweise schon so verinnerlicht seien, dass sie oft gar nicht mehr als äußerer Zwang empfunden würden. Gefallen hat Gehring auch die nüchterne Haltung der Soziologin, die zu dem Schluss kommt, dass ein allgemein grassierender Schönheitswahn empirisch nicht zu belegen sei. Fragen nach dem Zusammenhang von Schönheit und Glück sowie nach der Suchtstruktur von Schönheitsanstrengungen bleiben laut Gehring allerdings offen. Die Stärke des Buchs sieht sie im "kritischen wie auch ausgewogen informativen Überblick".
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