Uwe Durst

Die dunkle Herrlichkeit

Roman
Cover: Die dunkle Herrlichkeit
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2007
ISBN 9783898124317
Gebunden, 130 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Ein unbescholtener Ehemann geht ahnungslos seiner Arbeit im Kaufladen nach, seine Frau empfängt im Stockwerk darüber ihren Liebhaber, das Kind kommt zu früh aus der Schule zurück und erzählt dem Vater von den rätselhaften Geräuschen, die aus dem Schlafzimmer der Eltern zu hören sind. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Waren die Motten an der Wand nicht Warnung genug? Das Stimmengeflüster des Ventilators? Das Blumenmuster der Tapete?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.07.2007

Nicht wirklich erwärmen kann sich Rezensent Oliver Pfohlmann für Uwe Dursts Romandebüt "Die dunkle Herrlichkeit". Das Buch offenbart für ihn, wie schwierig es sein kann, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überwinden. So würdigt er Durst als Autor einer wichtigen Dissertation über die "Theorie der fantastischen Literatur". Demnach balanciere die literarische Fantastik im Unterschied zur Fantasy a la Tolkien unentscheidbar zwischen der Anerkennung des Wunderbaren und seiner rationalen Erklärung. Zwar gelingt es Durst in Pfohlmanns Augen, diese Erkenntnis in seinem Romanerstling umzusetzen. Aber die wüste Geschichte um drei Ich-Erzähler, deren groteske Lebensläufe auf fantastische Weise miteinander verwoben sind, und die vielleicht doch nur Aspekte einer Person mit multipler Persönlichkeit sind, löst bei ihm keineswegs die erwünschten "wohligen Schauder" aus, wie zum Beispiel die Lektüre von Poe oder Perut. Dafür wirkt der Plot auf ihn einfach "zu konstruiert". Und als Spiel mit dem "Bedeutungswahn der Literatur" scheint ihm das Werk nur "mäßig amüsant".