Ulrich Stadler, Magnus Wieland

Gesammelte Welten

Von Virtuosen und Zettelpoeten
Cover: Gesammelte Welten
Königshausen und Neumann Verlag, Würzburg 2014
ISBN 9783826053788
Kartoniert, 308 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Das Sammeln und Exzerpieren von Büchern zur Herstellung neuer Bücher wird hier mit der Einrichtung von Wunderkammern und Naturalienkabinetten in Verbindung gebracht. Virtuosi nannten sich entgegen der heutigen Bedeutung des Worts die Realiensammler und Philosophen aus dem Umkreis der Royal Society. Ihnen werden die Zettelpoeten gegenüber gestellt, die als poetae docti zunächst großes Ansehen besaßen, bevor sie ihr Renommee an die Vertreter der Genieästhetik abgeben mussten. Während die res-Sammlungen im Laufe des 18. Jahrhunderts ihre Bedeutung als Organe wissenschaftlicher Erkenntnis verloren und nur noch in Spezialsammlungen, etwa als Kunstmuseen, überlebten, erlangten die verba-Sammlungen in der Poesie, vor allem in Zeiten der Moderne, einen neuen Stellenwert bei der Genese literarischer Texte.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.10.2014

Was Philologie in Verbindung mit kulturgeschichtlicher Analyse vermag, lernt Rudolf Walther anhand dieser Studie von Ulrich Stadler und Magnus Wieland über "Zettelpoeten" von Jean Paul über Arno Schmidt bis Rainald Goetz. Gelehrt und elegant zugleich zeigen ihm die Autoren Möglichkeiten und Abgründe des schriftstellerischen Arbeitens mit mehr oder weniger als solche ausgewiesenen fremden Texten. Statt juristisch argumentieren die Autoren ästhetisch, akribisch-präzis am Text, erläutert Walther.