Tendai Huchu

Der Friseur von Harare

Roman
Cover: Der Friseur von Harare
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2011
ISBN 9783779503583
Gebunden, 280 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Jutta Himmelreich. Für die junge Frisörin Vimbai läuft es gut in ihrem Salon. Erstens arbeitet sie nicht in irgendeinem, sondern in dem Salon von Harare. Zweitens ist sie die Talentierteste in ihrem Team. Die großen Damen der Stadt sogar die Ministerin wollen allein von ihr frisiert werden, denn nur sie weiß mit ihnen umzugehen. Doch dann kommt eines Tages Dumisani, ein neuer Kollege in den Salon und alles wird anders. An den außergewöhnlich begabten und charmanten jungen Mann verliert Vimbai schon bald ihre besten Kundinnen. Vollends aus dem Gleichgewicht gerät ihr Leben aber, als Dumi plötzlich ohne Bleibe ist und in dieser Notlage bei ihr einzieht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.02.2012

Den simbabwischen Autor Tendai Huchu feiert der Rezensent schon als großes Versprechen, als afrikanischen Swift, als Autor, der die vielen drängenden Stimmen in seinem Kopf kaum bändigen kann. Erstaunlich ist Hans Hütts Jubel allerdings angesichts seiner eigenen Hilflosigkeit im Strom des vom Autor nach einem eher behutsamen Anfang so gekonnt entfesselten inneren Monologs. Episches postkoloniales Erzählen, meint Hütt, mündet in von einer höchst unsympathischen Erzählerin gesponnene abstruse Familiengeschichten. Eines aber muss Hütt uns erklären: Wie kann ein Happyend traurig sein?
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.11.2011

Julia Kohl hat diesen Roman offenbar sehr gern gelesen, in dem der mittlerweile in Schottland lebende Tendai Huchu von den Verwerfungen in Simbabwe unter dem Dauerdiktator Mugabe erzählt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Friseursalon, in dem eine junge Frau von ihrem schwulen Kollegen lernt, dass nicht die von der Regierung geschürten Ressentiments gelten, sondern der Mensch, und höchstens noch die Frage, welche Frisur ihm steht. Rezensentin Kohl fällt kein explizites Urteil, aber es wird deutlich, wie wichtig sie Huchu politische Botschaften in einem Land findet, in dem Homosexualität mit Gefängnis und Folter bestraft wird.