Klappentext
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Der Countdown zur Apokalypse läuft: Kalifornien geht in Flammen auf, Überschwemmungen bedrohen Florida. "Der Planet stirbt, siehst du das nicht?", wirft Cooper seiner Mutter vor, die ihre Küche gehorsam auf frittierte Heuschrecken umstellt. Heftige Diskussionen gibt es auch mit Schwester Cat. Sie hat sich als Haustier einen Tigerpython namens Willie angeschafft, die sie sich wie ein glitzerndes Juwel um die Schultern hängt. Die Frage nach dem Verhältnis zur Umwelt geht wie ein Riss durch die Familie, bis eines Nachts Willie aus dem Terrarium verschwindet.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.05.2023
Rezensentin Irene Binal liest T.C. Boyles Romane wirklich gern, sie mag seinen bösen Witz und sein aufrichtiges, seit Jahrzehnten bewiesenes Interesse an Klimafragen. Aber "Blue Skies" kann mit Vorläufern wie "Sprich mit mir", "Hart auf Hart" oder "San Miguel" nicht mithalten, stellt Binal kategorisch fest. Viel zu unfokussiert und oberflächlich bleiben die Figuren und Katastrophen, die Boyle hier aneinanderreiht, als dass sie der Rezensentin ans Herz gehen könnten: Überschwemmungen und Hitzewellen, Insektensterben und entwischte Pythonschlangen, Influencerinnen und die Kinderfrage, das alles spult Boyle so routiniert herunter, dass es die Rezensentin bald schon ermüdet.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.05.2023
Rezensent Felix Stephan hätte sich mehr Wagnis in der Form gewünscht in T. C. Boyles neuem Roman. Die Bücher des Wahlkaliforniers lesen sich für ihn wie Sitcoms mit ihren immergleichen Plottwists und Cliffhangern. Hätte der Autor seiner Geschichte über eine wohlhabende amerikanische Familie, in deren Alltag durch allerhand Ritzen der Klimawandel mit seinen mannigfachen Katastrophen hineinlugt, literarisch mehr gewagt und nicht jeden angedeuteten Horror sogleich wieder in gewohnter Bestseller-Manier in "anschmiegsame" Formen gegossen, der Rezensent hätte mehr von diesem Buch gehalten.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.05.2023
Der hierzulande sehr geschätzte amerikanischen Amerika-Skeptiker T. C. Boyle weiß auch diesmal sein Stammpublikum zu bedienen, versichert Rezensent Andreas Platthaus. Es geht aus den drei Perspektiven der Mittzwanzigerin Cat, ihrer Mutter und ihres Bruders, eines Biologen, um extreme Wetterlagen und um eine Ereigniskette, die sich nach Cats Kauf einer Schlange entspinnt. Wie Boyle die Ereignisse im Kontext des Klimawandels entfaltet und gleichzeitig von der Beziehung zwischen Mutter und Tochter erzählt, mutet den Kritiker gewohnt "meisterhaft", stellenweise jedoch ungewohnt drastisch an: So ende der Roman nicht wie für Boyle typisch mit der Andeutung der großen Katastrophe, sondern lasse sie wirklich eintreten. Ebenfalls neu ist Platthaus die "Verzweiflung", die sich hier in den Boyle'schen "Spott" mische. Ein nur hinsichtlich Cats Trennung von ihrem Freund etwas klischeebehafteter, ansonsten gewohnt subtiler und kritischer Boyle-Roman, meint der Kritiker.
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