Stephane Bruchfeld, Paul A. Levine

Erzählt es euren Kindern

(Ab 12 Jahre)
Cover: Erzählt es euren Kindern
C. Bertelsmann Verlag, München 2000
ISBN 9783570125311
Pappband, 160 Seiten, 7,62 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Robert Bohn. Das Thema Holocaust kann nach Überzeugung der Autoren nur dann vermittelt werden, wenn man sowohl Überblicks-Information über die historischen Tatsachen gibt als auch individuelle Schicksale darstellt. Die Täter wie die Opfer haben Namen, Gesichter, Stimmen. Dieses Buch soll Eltern und Lehrern Material an die Hand geben, um mit ihren Kindern und Schülern ein Gespräch über die grundlegenden menschlichen wie demokratischen Werte zu führen. Die Autoren haben dieses Buch 1997 im Auftrag des schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson geschrieben, nachdem eine Studie festgestellt hatte, dass Schüler und Eltern im heutigen Schweden erschütternd wenig über das düstere Kapitel Holocaust wussten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.03.2000

In Schweden wurde 1997 von offizieller Seite ein Projekt zur Befragung von Zeitzeugen über die Nazizeit gestartet. Daraus entstand ein Buch, das, wie Siggi Seuss beeindruckt bemerkt, nicht etwa millionenfach verkauft, sondern verschenkt wurde. Die beiden deutschen Historiker Uwe Danker und Robert Bohn haben das Buch nun ins Deutsche übersetzt und bearbeitet, in Schleswig-Holstein wurde es sogar an Schulen verteilt. Dokumentarische Berichte, Tagebuchaufzeichnungen, Fotografien, Gedichte, ergänzt von Graphiken und Zeittafeln ergeben ein Gerüst zum Verständnis jener Epoche und ermuntern, schreibt Seuss, die Jugendlichen hoffentlich zu Gesprächen und eigener Spurensuche - "weniger didaktisch durchdacht als in den Achtzigern, dafür offener".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.03.2000

Elisabeth Bauschmid bespricht dieses Buch zusammen mit "Der Holocaust - ein Buc für junge Leser" von Barbara Rogasky (Rowohlt Berlin). "Was sage ich meinen Kindern - und wie sage ich es ihnen?", sei die Grundfrage beider Bücher. Als besten Weg in das Verständnis des historischen Grauens sei eigentlich Literatur, meint die Rezensentin und erinnert an Bücher wie das "Rosa Kaninchen". Das Buch von Stéphane Bruchfeld und Paul A. Levine findet Bauschmid hier gelungen: Diesen Autoren gelinge es, das Geschehen in Geschichten aufzulösen, die für Kinder und Jugendliche nachvollziehbar seien. Genau diese Einfühlung gelinge Rogasky aber nicht. Bauschmid kritisiert, dass es der Frage, warum sich die Juden wie Lämmer zur Schlachtbank hätten führen lassen, aber auch dem jüdischen Widerstand viel zu großen Platz einräume. Hier sei Rogaskys Buch offensichtlich allzusehr aus amerikanischer Perspektive geschrieben und für das deutsche Publikum kaum geeignet.
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