Soo-Young Kim

Jenseits des Rausches

Gedichte
Cover: Jenseits des Rausches
Edition Peperkorn, Thunum 2005
ISBN 9783929181678
Gebunden, 112 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Aus dem Koreanischen von Yeo-Kyu Kang und Uwe Kolbe. Diese neue deutsche Ausgabe von mehr als 60 Gedichten ergänzt den bereits vor einiger Zeit erschienenen Band "Der Wächster der Wolke". Dem bekannten Lyriker Uwe Kolbe ist es gelungen, das spezifisch moderne an Kim Soo-Youngs Gedichten auch ins Deutsche zu übertragen. Kim Soo-Young ist einer der wichtigsten koreanischen Lyriker der Jahre nach 1945. Seine frühen Gedichte, von denen einige 1949 in einem Sammelband veröffentlicht wurden, sind noch von dem zu dieser Zeit so populären Modernismus bestimmt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.03.2006

Zwei Bände mit koreanischer Lyrik demonstrieren laut Steffen Gnam die "Entwicklungslinien der koreanischen Poesie als Teil der Zeitgeschichte". Der 1921 geborene und 1968 bei einem Autounfall ums Leben gekommene Kim Soo-Young, von dem mit diesem Buch bereits zwei Gedichtbände auf Deutsch vorliegen, gilt als Vertreter der "engagierten" Literatur, bei dem sich die "politische Entwicklung" seines Landes in "Form und Inhalt" seiner Gedichte niederschlägt, erklärt der Rezensent. Soo-Youngs Verse bewegen sich zwischen "bissiger Politikkritik" und "satirischer Selbstanklage", wobei sie häufig aus Beobachtungen in der Natur oder des ins "grotesk-surreale" gehoben Alltagslebens ihre "revolutionäre Verve" gewinnen, konstatiert der Rezensent. Wegen des spielerischen Umgangs mit der Sprache hält Gnam die Gedichte zwar für "schwer übersetzbar", er attestiert der deutschen Fassung aber, dass es ihr gelingt, die "rhythmische Musikalität" der Gedichte "überzeugend" zu bewahren.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.10.2005

"Man könnte", schreibt Katharina Borchardt, "die Geschichte des modernen Korea und seiner Literatur durchaus als eine Geschichte der Inhaftierung seiner Dichter schreiben." Kim Soo-Young (1921-1968) geriet als nordkoreanischer Soldat in südkoreanische Gefangenschaft, und die Teilung des Landes schlägt sich auch in seiner Lyrik nieder. Nicht offensichtlich, meint Borchardt, denn vordergründig geht es in den hier versammelten, nüchternen Gedichten aus den 50-er und 60-er Jahren um die Erforschung der eigenen Seelenlandschaften. Doch immer vor dem Hintergrund der jüngeren koreanischen Geschichte.
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