Severin Perrig

Am Schreibtisch großer Dichter und Denkerinnen

Eine Geschichte literarischer Arbeitsorte
Cover: Am Schreibtisch großer Dichter und Denkerinnen
Rüffer und Rub Sachbuchverlag, Zürich 2011
ISBN 9783907625569
Gebunden, 261 Seiten, 28,80 EUR

Klappentext

Hinterm Stubenofen, im Freien, gar im Café oder Eisenbahnabteil - auf Spurensuche nach den Entstehungsorten der Weltliteratur. Gelehrte Stubenhocker träumen sich in die weite Welt hinaus. Rasende Reisende in Sachen Literatur wünschen sich dagegen zurück in die still verstaubten Winkel. Zwischen diesen beiden Schreibtisch-Sehnsüchten lesen und schreiben, leben und lieben Poetinnen wie Philosophen. Mal ist das Kämmerlein erfüllt von Dantes Liebestränen, mal ist es tüchtig verqualmt wie bei Immanuel Kant oder Friedrich Schiller. Virginia Woolf fordert das Zimmer für sich allein, die Märchen-Brüder Grimm nur eines zu zweit. Für Friederike Mayröcker ist Chaos unabdingbar. Und wer wie Truman Capote zur seltsamen Gattung der "horizontalen Autoren" gehört, braucht einfach nur ein Bett. Orte des Schreibens erzählen seit der Antike von Höhen und Tiefen: von göttlichen Eingebungen auf mythischen Bergen, von kratzenden Federn in klösterlicher Stille, von Luxus-Salons oder armseligen Dachkammern. Die Räume laden ein zur Phantasie, zur musealen Andacht oder zur neuen virtuellen Verwirrung im Computer-Zeitalter. Begleiten Sie Severin Perrig auf eine Entdeckungsreise durch die Schreibstätten berühmter Dichter und Denkerinnen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.02.2012

Neugierig und interessiert hat Rezensent Hans-Jürgen Schings mit Severin Perrigs neuem Buch "Am Schreibtisch großer Dichter und Denkerinnen" in die Arbeitszimmer von Homer bis Virginia Woolf oder Alice Munro geschaut. Der Kritiker erfährt etwa, dass Rousseau die Arbeit im Freien vorzog, Goethe sich vor allzu großer Bequemlichkeit scheute, während die Brüder Goncourt sich von dem "orientalischen Plunder" in Flauberts Arbeitszimmer gestört fühlten. Von diesem gut recherchierten, materialreichen und heiteren "literarischen Immobilienmarkt" ist der Rezensent derart begeistert, dass er gern über die ein oder andere verunglückte Formulierung hinwegschaut.
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