Sefi Atta

Die amerikanische Freundin

Roman
Cover: Die amerikanische Freundin
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2019
ISBN 9783779506232
Gebunden, 400 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Simone Jakob. Lagos im Januar 1976. Am Rande einer Vernissage lernt Remi Lawal die Amerikanerin Frances Cooke kennen, die nach Nigeria gekommen ist, um Perlen zu kaufen. Die Frauen freunden sich an, obwohl Remis Ehemann Tunde dagegen ist: Er hat Frances im Verdacht, eine Spionin zu sein. Angesichts des kalten Krieges und der politischen Lage Nigerias ist sein Argwohn weniger überspannt, als es scheint. Remi und Tunde sind Angehörige der Oberschicht von Lagos, verfügen über ein Anwesen und Personal, die Kinder werden in ausgesuchten Internaten erzogen. Remi führt ein Geschäft für Einladungskarten und verkehrt in den höchsten Kreisen. Sie lässt Frances freimütig in ihr Leben als gebildete nigerianische Ehefrau und Mutter blicken und führt sie in die Gesellschaft ein. Es entsteht ein Sittenbild der nigerianischen Upperclass mit ihren Eitelkeiten, Intrigen und Eheproblemen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.11.2019

Rezensentin Almut Seiler-Dietrich hat mit Sefi Attas neuem Roman "Die amerikanische Freundin" vielleicht nicht den stärksten Roman der nigerianischen Schriftstellerin gelesen, durchaus aber einen empfehlenswerten. Die Kritikerin liest hier die 1976 spielenden Geschichte um die Bankiersgattin Remi, die auf einer Vernissage eine reiche Amerikanerin kennenlernt und diese in die nigerianische Elite einführt. Wie Atta die High Society Nigerias zeichnet, fast "satirisch überspitzt", um schließlich unter die Oberfläche zu schauen, hat der Rezensentin gut gefallen. Dass die Figuren ein wenig fremd bleiben und der Roman gelegentlich etwas "traktathaft" wirkt, findet sie allerdings schade.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 14.11.2019

Rezensentin Birgit Koß lernt mit Sefi Attas Roman die High Society Nigerias Mitte der 70er Jahre kennen: Die erfolgreiche Geschäftsfrau Remi freundet sich mit einer amerikanischen Kunstsammlerin an. In Notizen und Dialogen der beiden geht es sowohl um die großen Dinge - den Biafra-Krieg oder die Unabhängigkeit Nigerias - wie um die kleinen - Klatsch, Intrigen oder Probleme mit dem Personal - erzählt Koß, die sich mit Tiefgang amüsiert zu haben scheint. Sie lobt den Witz und den scharfen Blick der Autorin, deren Selbstreflexionen ihr "tiefen Einblick" in die Gesellschaft Nigerias geben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.08.2019

Für ihren ersten Roman "Everything Good Will Come" von 2005 hat die amerikanisch-nigerianische Autorin Sefi Atta den Wole-Soyinka-Preis erhalten, weiß Rezensentin Katrin Doerksen und erklärt ihn recht wohlwollend zum afrikanischen Pendant des Literaturnobelpreis. Und auch über Attas neuen Roman "Die amerikanische Freundin" möchte Doerksen nur Gutes sagen: Als "antiklimaktischen" Spionagethriller lobt sie den Roman und freut sich über Registerwechsel innerhalb eines einziges Satzes. Es geht um die Freundschaft einer Nigerianerin zu einer Amerikanerin in den siebziger Jahren, die von wachsendem Misstrauen überschattet wird: Arbeitet die vermeintliche Schmuckkäuferin vielleicht für die CIA? Wie Perlen an einer Kette sieht Doerksen in diesem Roman Informationen aufgereiht, und in einer "hochintelligenten Konstellation" mit Überlegungen zur Geschichte Nigerias und der Rolle der Frau in der Gesellschaft verbunden.
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