Sally Nicholls

Zeit der Geheimnisse

(Ab 11 Jahre)
Cover: Zeit der Geheimnisse
Carl Hanser Verlag, München 2010
ISBN 9783446234765
Kartoniert, 200 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann. Nach dem Tod ihrer Mutter leben die beiden Schwestern Molly und Hanna bei den Großeltern auf dem Dorf. Das Leben auf dem Land, die Dorfschule, all das ist nicht so leicht für die ungleichen Schwestern. Hanna reagiert darauf trotzig. Molly flüchtet sich in Fantasien von einem seltsamen Mann, der von wilden Reitern verfolgt wird. Einbildung? Hirngespinste? Merkwürdig ist nur, dass die Fantasien der Zehnjährigen der Legende vom Eichenkönig ähneln, die in der Gegend bekannt ist. Und seltsam ist auch, dass das Leben der Mädchen dieselbe Wendung nimmt wie das Leben des Eichenkönigs.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.04.2010

In Sally Nicholls' Erstling "Wie man unsterblich wird" ging es um das Sterben eines Elfjährigen. Im Nachfolger "Zeit der Geheimnisse" verliert ein Mädchen namens Molly aus heiterem Himmel die Mutter. Nicholls schildert, wie sie mit dem Verlust, mit dem lähmenden Entsetzen des Vaters umgeht. Aber nicht nur darum geht es in dem Buch, erklärt Rezensentin Marlene Röder, sondern auch um Mollys Fantasiewelt, einen "Grünen Mann" etwa, den das Mädchen hier und da auftauchen sieht. Großartig findet Röder die Unaufdringlichkeit, mit der Nicholls eindrückliche Szenen und Seelenlagebeschreibungen gelingen. Für überaus gelungen hält sie auch die Sprache der Autorin, die lyrisch und zugleich perfekt für die angezielte Altersgruppe geeignet sei.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.03.2010

Auch in Sally Nicholls zweitem Jugendroman geht es um den Tod, stellt Sieglinde Geisel fest. In "Zeit der Geheimnisse" tritt ein Naturgott, der "Grüne Mann", in das Leben von Molly, die gerade ihre Mutter verloren hat. Trotz der mythischen Elemente habe es der junge Leser hier nicht mit einem Fantasyroman zu tun, betont die Rezensentin. Vielmehr geht es um die schwierige Bewältigung von Trauer, und auch wenn die Nebenfiguren ziemlich "blass" bleiben, wie Geisel findet, lässt sie sich dennoch in den Bann dieser Geschichte ziehen. Aufgewogen wird dieser Mangel in ihren Augen nämlich durch die überzeugende Darstellung des Innenlebens von Molly und nicht zuletzt durch die großartig beschworene Natur, in der immer wieder auch das Unheimliche hervor scheint.