Rüdiger Carl

Ab Goldap

Rüdiger Carl im Gespräch
Cover: Ab Goldap
Weissbooks, Frankfurt am Main 2014
ISBN 9783863370794
Kartoniert, 208 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Mit Fotos und CD. Herausgegeben von Astrid Ihle und Bastian Zimmermann. Rüdiger Carl, Musiker, Komponist, Sänger und Hörspielperformer, Weggefährte von Künstlern wie Albert Oehlen und Martin Kippenberger, ist ein Unikat in der deutschen Kulturszene. Im Gespräch mit Oliver Augst beleuchtet Carl prägende Lebensstationen, die ihn aus Goldap in Ostpreußen in die weite Welt getrieben haben, erinnert sich an große Momente des Free Jazz, kommentiert Brüche und Umbrüche in Politik und Gesellschaft, erzählt Anekdoten und gibt Kostproben seiner hintergründigen Ansätze, unsere aus den Fugen geratene Zeit zu erklären.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.08.2014

Der Musiker Rüdiger Carl ist als Kind mit seinen Eltern aus Ostpreußen geflohen, die resultierende "strukturelle Flüchtlings-Fremdheit" nutzt er seither als künstlerisches Prinzip, erfährt Hans-Jürgen Linke in "Ab Goldap", einem Gesprächsband, in dem Carl zusammen mit dem Frankfurter Musiker, Produzenten und Autor Oliver Augst seine eigene Biografie aufdröselt. Chronologisch und thematisch hangeln sie sich durch Carls Leben, sprechen über die Flüchtlingskindheit über "die freie improvisierte Musik", die Carl nicht "Jazz" nennen möchte, und über den Helmkasuar, einen flugunfähigen Vogel mit einer Hornplatte auf der Stirn, dem Carl sich verwandt fühlt, verrät der Rezensent: Man könne sein Schicksal zwar nicht bestimmen und sich fliegen machen, aber mit einem "Schild an der richtigen Stelle" sind immerhin große Sprünge möglich, berichtet Linke.